Der Verband ist so dick, daß die neuen Schuhe nicht halten, es gibt immer zwischendurch ne Menge Probleme. Apotheke z.B. kapierte Vorbestellen nicht, meinte Rezept bringen und am Nachmittag sei es dann da - als ob ich zweimal dorthin fahren würde usw. das Leben wird so kompliziert. Mehr Arbeit als mit Kleinkindern
Um sechs Uhr morgens schmier ich mir den Batz auf die Haare - fange mit ausgiebigen Schönheitstag an. Gegen elf schneit J. vorbei , klönen, Käffchen usw. Dann der Kaminkehrer. Dann zu Penny, der Liebste wollte bestimmte Socken aus der Werbung, ich find die nicht so gut, nehme welche und gleich noch ne Menge anderes Günstiges , von Waschpulver bis Schampus. Oh, der Hühnchenwagen ist da, da ist das Mittagessen gleich geregelt, zusammen mit Tiefkühlgemüse. Doch der Mensch, den ich an der Kasse vorgelassen habe, da er nur zwei Teile hatte, bestellt für die ganze Firma. Das dauert! Schenkel pur gibt's auch nicht mehr also großzügig ein ganzes Huhn. Schmeckt und der Liebste findet die Socken toll also nochmal hin, es gibt aber in der Größe nur noch ein Paar in Schwarz, sonst nur Grau und das paßt zu nichts.. Bei Görge Wasser holen, Tina hat sich angesagt, sagt aber gegen Abend ab. Gut, inzwischen Auto ausgeräumt mit Rieseneinkauf und kurze Pause am PC Dinge erledigen, dann - da ich ja hier keinen kurzfristigen Termin kriegte - einmal quer durch die Stadt zu meinem Friseur mit dem Liebsten. Alles gut, nur die Hinfahrt gestaltete sich schwierig, die Sonne blendete schrecklich. Dann Abendessen richten und mit Daisy in die Stadt. Wir wollen ins Kino: Die Frau des Nobelpreisträgers. Vorher geht sie noch zu Oxfam und ich finde spontan was tolles für M. Kino, Scheibenkleister (bayerischer gemäßigter Fluch) es war Programmwechsel am heutigen Tag, unser Film war schon am mittleren Nachmittag. Die anderen bewegen mich nun nicht so sehr zum Geld ausgeben. Also sage ich, laß uns doch bei Graff ne DVD kaufen und wir gucken. Auf zu Graff, die Auswahl beglückt mich nicht besonders aber finde was und dann auch noch Bücher. Dann nach Hause und die DVD "Die anonymen Romantiker" entpuppt sich als wirklich netter positiver Film, kleine liebevolle Geschichte, Popcorn fand sich auch noch und Käsegebäck und Käsewürfel, dazu ne Flasche gut gekühlten italienischen Weißen (eine war leider schlecht) und der Tag findet hübschen Ausklang, der Liebste ist auch zufrieden und so war es doch noch nett.
Der Verband ist so dick, daß die neuen Schuhe nicht halten, es gibt immer zwischendurch ne Menge Probleme. Apotheke z.B. kapierte Vorbestellen nicht, meinte Rezept bringen und am Nachmittag sei es dann da - als ob ich zweimal dorthin fahren würde usw. das Leben wird so kompliziert. Mehr Arbeit als mit Kleinkindern
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Es ist immerhin hell und sonnig - der Tag ist schon ausgefüllt, bevor er angefangen hat. Haarfarbe, einkaufen, Schornsteinfeger, Apotheke, Friseur für den Liebsten und dann mit Daisy ins Kino.
Mittwoch war noch Karlchen da. Zweieinhalb Stündchen ratschen und dazu ein bisserl Schampus. Und ital. Kuchen und Häppchen, was Kühlschrank halt so hergab.Der Liebste sitzt dabei, so wird es kein so richtiger Weibertratsch aber ich seh es ja ein, ist um alle Unterhaltung froh. Am Dienstag im HEH bei dem Angiologen, habe erstmals das Gefühl, da kümmert sich jemand richtig. macht Doppler und berät, zieht nachdem ich gefragt habe, wie es denn vor Ort mit Chirurgie aussähe, falls, ich würde mich hier wohler fühlen und wenn möglich nie wieder Salzdahlumer, den Chirurgen noch zu Rate und siehe da, der meint, er würde nicht operieren, eher der Natur ihren Lauf lassen, dann noch richtig gute Verband Beratung und sie wollen auch nochmal die Durchblutung untersuchen.
Es macht mich zufrieden, daß wir jetzt da wohl doch in guten Händen sind, auch menschlich und nicht nur ziemlich blöde Sprüche zu hören bekommen. Vielleicht wenn schon eher... na ja. aber immerhin es ist mal wieder ne Perspektive. Nachmittags kommt Daisy und wir klönen. Und süppeln ein bißchen. wie gut, daß ich zu den Schwimmern abgeholt werde aber nach dem durchbewegen fühle ich mich dann auch wieder richtig fit. Montags waren wie immer die Ladies. Danach etwas kaputt, doch der Liebste ließ mich hüpfen. Er kann ja nichts dafür aber es ist anstrengend. Meine Zeitfenster werden immer kleiner. Dreimal täglich Essen richten, auf Pflegedienst warten, Arztbesuch. Krankenkasse und Finanzen und nie kann ich irgendwas so richtig am Stück wühlend machen. Hier mal nen Schuh zu machen, nen Kaffee hinstellen, Wasser usw. Alles nicht schlimm aber immer im Einsatz. Und immer soll man frisch aussehen und fröhlich sein.
Gelassen bleiben! Wie leicht sagt sich das und wie schwer fällt es mir.. wenn ich nur dran denke, was unausweichlich kommen wird, könnte ich schrein, mir ist übel, ich bin grausam entsetzt, alles packt mich und ich habe das Gefühl, daß es mich innerlich schüttelt. Halte ich noch viel länger durch? Aber was ist die Alternative, genauso scheußlich!
Am Freitag kriege ich was für mein Winterdienstgeld geboten, drei Mann hoch räumen Schnee, der gleichzeitig vom Regen weggewischt wird. Sonnabend Morgen zu Görge, wegen Brot, kalt, feucht, glitschig und rutschig, ich könnte weinen. Abends dann WeW zu Mortadella, Lachs-, Brie- und Entenbrustbrot, ital. Käsestückchen und viel reden und viel Schampus. Restwochenende mit lesen und fernsehen verbracht, ist kalt und ekelhaft, was soll ich da draußen wenn ich nicht muß. Soeben bei Schmidt Chalkidike gebucht, ist zwar nicht meine Traumreise aber ich muß was haben worauf ich hoffen kann, wo es warm ist, und wo ich nicht allein verantwortlich bin. Mittwoch war ich bei den Schwimmern, danach Philosophie es ging um Anaximander, der als erster den Terminus Anfang einführte und dessen Philosophie besagt, daß alles aus dem Unbeschränkten, dem Unendlichen entstanden sei - je mehr man sich mit griechischer Philosophie befaßt umso mehr wird man gläubig, sieht woher der Monotheismus seine Wurzeln hat und daß alles aus etwas, das irgendwie da war, entstand. "Diese unbeschränkte Wesenheit, aus welche alle seienden Dinge ihr Entstehen haben und wohin auch ihr Vergehen statt findet..." und sie steht über den Göttern ( Griechenlands). Blöhbaum kommt so langsam in Fahrt, nur der Anfang klingt immer sehr nach Antrittsvorlesung, furchtbar lange und komplizierte Sätze. Donnerstag Haare machen und dann bei Liddl schwer im italienischen Angebot gewühlt und gekauft, zum Mittagessen gab es dann aber Leberkäse. Des Liebsten Haxn wird immer schlimmer, die Zuversicht schwindet, die Aussichten trübe, die Stimmung auch. Freitag dann einkaufen, die Silvester nicht gemachte und gegessene Entenbrust braten, sollen morgen WW auf Brot auch was abkriegen. Das Wetter grau trübe, feucht kalter Wind. Frißt einem Hände und Ohren weg. Endlich mal wieder in der Stadt nach Wochen - aber: Unterwäsche nur furchtbar aufgepolsterte BHs. Wer will denn Atombusen? Kleider im Ausverkauf also was ich sehe bei Karstadt läßt einen wie schon gestorben aussehen. Nun gut, der Frühling und die Ware kommt noch.
Der Liebste ist in der Salzdahlumer Besprechung, Termin für Wund- Management habe ich gestern erst für nächste Woche bekommen. Es ist nichts halbes und nichts ganzes. Planen kann ich überhaupt nichts, jetzt ist die Zeit wo man sich daran festhält, daß man irgendwann Sonne und Süden oder was schönes zu sehen bekommt. Sonnabend strahlendes Wetter - doch ich sitze fest. Wäsche und Haushalt - es bleibt doch immer einiges liegen. Sonntag meldet sich das Museum, ich soll mal wieder schreiben, Tipps geben usw. allmählich wenig Lust dazu. Man bekommt kaum was retour. Lesen - auch Kracht: Faserland, welche eine Verschwendung von Beobachtungsgabe und Schreibkunst - so ist Deutschland nicht, bzw. nur in ganz winzigem Teil, aber Buch ist auch schon zehn Jahre alt. Frau Sch. von den Montagsladies hat es nur angelesen und Th. findet es toll. Was solls. Alter Hut! Mit dem Liebsten geht es so lala. Er bemüht sich möglichst wenig zu wollen aber es bleibt doch alles zu tun. Wetter schön und am Montag strahlend eisig.
Alt werden ist echt unpraktisch. V.a. wenn einer noch als "jung" durchgeht. Alles muß ich machen, jedes Glas Wasser hin stellen...Und irgendwie auch noch den ganzen Computerkram. Den sowieso. Aber mail-Adressen sind leicht tückisch für den Liebsten. Nachdem gestern schon Brot von Mechau, nochmal Baguette und Mascheroder Landrahm und noch so einiges von Görge. Nur Brötchen gemacht, Käse, Landrahm mit Radieschen, Serano gerollt mit Grissini und Ka und Be erzählen die ganze Zeit von Problemen mit den alten Eltern, fühlen sich hilflos, wollen denen nicht weh tun aber wenigstens der Vater ist jetzt bei den Steinis. Ach es ist echt a Gfrett. Soviel Wein können wir gar nicht trinken, daß das schöner wird. Zum Glück gibt's Pflegedienst - die Leute sind nett und sehr ordentlich. Sonnabend ist dann auch wie Freitag das Wetter strahlend, alles leicht überzuckert, nur Auto ist vereist, aber auch dafür gibt's Hilfsmittel, hat mir vor Jahren mal Nachbarin E. empfohlen und für diesen Winter habe ich gekauft, erleichtert ungemein. Der Freundeskreis hat ne schöne Einladung gedruckt für den Abschied von L (endlich!). Aber das Datum vergessen und das dann von Hand drauf gestempelt. Sieht echt sch.... aus!!!! Eine Literarische Biografie, einschließlich Künstler-, Familien und Gesellschaftsroman schrieb Karen Duve mit „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ über Deutschlands bekannteste Dichterin, „die Droste“. Und sie schafft es diese Zeit und die Dichterin quicklebendig und völlig unverstaubt als hinreißend kurzweiliges Bild vom nur scheinbar betulichen Biedermeier zu zeichnen. Im Zentrum ein hochbegabter Irrwisch, der mit Hass und Tücke in die Knie gezwungen wird, sich aber nicht brechen läßt. Annette von Droste-Hülshoff, 1797 als zweites von vier Kindern auf Burg Hülshoff geboren, starb bereits mit 51 Jahren in Meersburg am Bodensee. Sie gilt als eine der bedeutendsten Dichterinnen Deutschlands, das sah nicht nur Ricarda Huch so. Die Lyrikerin und Erzählerin von schwerblütig herber Kraft, mit intensivem Naturgefühl und realistischer Beobachtung ist vor allem durch ihre Balladen präsent, am bekanntesten wohl: Der Knabe im Moor. Und ihr für die Form der Novelle hohe Maßstäbe setzendes Prosawerk, hier ist v.a. Die Judenbuche zu nennen. Auch hat sie sehr gut komponiert. Diese eher unangepasste Landadlige, die noch dazu keine Schönheit war, schildert Karen Duve (1961, mit meist eigenwilligen starken Romanheldinnen), in ihrem Romanportrait: Fräulein Nettes kurzer Sommer. Auf knapp 600 Seiten entwirft Karen Duve mit Herzenswärme ein detailliertes, nicht selten äußerst komisches Zeit- und Figuren-Panorama der Jahre zwischen 1819 und 1821. Duve läßt keinen Zweifel daran, daß die adligen Studenten, und damit das Patriarchat, mit allen Mitteln gegen die bedrohliche Vorstellung ausholten, Frauen könnten ein Recht auf Entfaltung und Anerkennung ihrer Fähigkeiten behaupten. Böse Zeiten also für eine Frau wie die Droste und ihre Talente als Sängerin, Pianistin, Komponistin und Dichterin. Wobei auch die weibliche Verwandtschaft ihren Selbsthass an ihr austobt. Aber es ist kein Klagebuch geworden. Duve erweist sich als Virtuosin des komödiantischen Blicks auf ihre Figuren und deren Verhältnisse, sie ist außerdem eine Meisterin der Dialoge. Nicht nur Karen Duve hat Annette von Droste-Hülshoff neu entdeckt. Wir alle haben Sie bewußt oder unbewußt immer wahrgenommen, denn sie war auf der 20 DM Banknote. Auch Zsuzsa Bank (1965) zitiert in ihrem Briefroman „Schlafen werden wir später“ , der jetzt als Taschenbuch aufgelegt wurde, durchgehend die Dichterin. Und im Münsteraner Tatort ist sie ebenfalls häufig präsent. Zum Glück hat Canni da übernommen, ich wüßte nicht, wie ich die 600 Seiten unterbringen sollte in meiner Zeit. Sprachlich eine der größte Erscheinungen der deutschen Dichtung, sagt meine Anthologie, nur kennen und lesen tut sie kaum einer mehr Am Turme Ich steh' auf hohem Balkone am Turm, Umstrichen vom schreienden Stare, Und lass' gleich einer Mänade den Sturm Mir wühlen im flatternden Haare; O wilder Geselle, o toller Fant, Ich möchte dich kräftig umschlingen, Und, Sehne an Sehne, zwei Schritte vom Rand Auf Tod und Leben dann ringen! Und drunten seh' ich am Strand, so frisch Wie spielende Doggen, die Wellen Sich tummeln rings mit Geklaff und Gezisch, Und glänzende Flocken schnellen. O, springen möcht' ich hinein alsbald, Recht in die tobende Meute, Und jagen durch den korallenen Wald Das Walroß, die lustige Beute! Und drüben seh ich ein Wimpel wehn So keck wie eine Standarte, Seh auf und nieder den Kiel sich drehn Von meiner luftigen Warte; O, sitzen möcht' ich im kämpfenden Schiff, Das Steuerruder ergreifen, Und zischend über das brandende Riff Wie eine Seemöve streifen. Wär' ich ein Jäger auf freier Flur, Ein Stück nur von einem Soldaten, Wär' ich ein Mann doch mindestens nur, So würde der Himmel mir raten; Nun muß ich sitzen so fein und klar, Gleich einem artigen Kinde, Und darf nur heimlich lösen mein Haar, Und lassen es flattern im Winde! Lese ihre Novellen, sehr viel Autobiografie, armes armes Mädchen.... |
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |