Mittwoch nehme ich Görge in Angriff, brauchen Wasser - und verspätetes Päckchen an Chris, der heute Geburtstag hat. O., ist unverdrossen da und dann kommen auch noch die Gartenmenschen einschließlich Kaffeedurst. . Drei Mann hoch. So lichtet sich manches. CC putzt die große Scheibe und die Kasematten. Man hält halt Abstand. Aber gründlich ist er und man braucht nicht zuviel erklären nur alles herrichten und nen Kaffee machen. Kühl und regnerisch und Corona, jede Lockerung geht zu Lasten der Alten aber na ja man kann nicht ein ganzes Volk knebeln. Sehr sonderbaren Film, den SZ lobte, mit Hannelore Elsner gesehen. Was sollte er? Wo war am Vormittag mitten im Chaos da, will jetzt unbedingt J zurück. Ach Männer! Ärger mich auch immer noch und wieder über Herablassung eines Lesers, der meinen Blog entdeckt "Corona machts möglich" als ob ansonsten soviel um die Ohren und auch noch milden Scherz ausschlachtet. Ach Männer. Und der meine ist dankbar und glücklich und empfindet Einschränkungen nicht so schlimm, hat ja eh kaum noch was 'draußen in der Welt' gemacht. Ach Männer. Bei manchen Menschen und Einschränkungen hat man auch den Eindruck da kommt Blockwartmentalität durch. Püschel, HH meint, man stirbt nur "mit" Corona und nur wenn man älter ist und Drosten und Helmholtz würden am liebsten alle in Watte packen, glauben aber inzwischen eine gewisse Immunität gegen frühere Cor-Infektionen zu sehen. Wenn das erste Schulkind stirbt, dann ist das Chaos vorprogrammiert.
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"Ach ja, da hänge ich nun mit drin und weiß net wo i am End steh", das sagt meine Daisy und ich finde alles nur so maßlos traurig. Eigentlich wollte ich am Montag wirklich keinen sehn aber dann kommt doch Wo auf Schampus und reden und ist ja auch ganz nett. Am Di geh ich das erste Mal mit Maske einkaufen. Kein Vergnügen für Brillenträger und Allergiker, der eh keine Luft kriegt - da raßt man halt durch den Laden und kann auch schlecht gucken..
Dieses ganze rumsitzen und Zeit vergeuden macht mich wahnsinnig. Die Tage gehen ineinander über. Sonnabend waren wir im Elm, langweiliger zwar guter Weg und langweiliger Wald. Grau und kühl. Sonntag kommen wieder J und Helen vorbei, eigentlich wollten H und Stf kommen, habe extra Sahne für Ostertaube geschlagen und Häppchen zum Schampus gemacht aber die hatten in der Heide zuviel zu wässern - haben doch nicht mehr so viel Leben und jetzt das und JW und WW wollen auseinandergehen und jeder weint sich bei mir aus, Bin sauer, müde und frustriert und eben auch mit den Nerven parterre. Natürlich ist hier Coronamäßig nichts los aber es gibt trotzdem keine Kneipe, keine Veranstaltung, nichts. Und immer nur das Netz und Fernseher. M. ruft mit Bildtelefon an aber das ist auch kein Ersatz für dasein. seit Sonnabend darf man nur mit Maske einkaufen, kriege eh durch Allergie keine Luft und komm auch nicht an Maske, eine ganz teure hab ich aus Apotheke.
.... eigentlich gar nicht, wenn man dem Netz und einigen Medizinern Glauben schenkt. Anscheinend sterben eigentlich nur die über 60jährigen, zu dick, Diabetes und Herzerkrankungen, bzw. Bluthochdruck. Und wer bittschön über 60 ist echt ganz gesund? Aber die/wir sind eh zu teuer also weg damit. Wie gut, daß wir Angela Merkel haben, Pastorentochter, die ihren Kant verinnerlicht hat und den Markus Söder dessen Partei das C nicht nur im Parteibuch führt, Allmählich kommt in mir so ne LmA Stimmung hoch. Alles schreit nach Lockerungen wieder kaufen, kaufen, kaufen. Doch die Leut halten sich zurück. Wer hat denn noch Geld? Wir hier in Niedersachsen sind ja ohnehin noch auf ner Insel der Seligen und in dieser Stadt auch. Es macht sich auch Gereiztheit und Nervosität breit und ne gewisse Blockwartmentalität, Nachbarn nehmen dir übel, wenn du selber einkaufen gehst, haben aber mehrfach mehr Leute da, sind ja nur Handwerker, andere verteufeln es wenn du abends mit einer Person weit voneinander entfernt draußen sitzt. Es ist nicht die Pest. Es springen keine Flöhe über und es ist weder die schlechte Luft von Behausungen im Mittelalter noch das "vergiftete" Brunnenwasser von damals - eben deswegen auch wurde ja runter gefahren. Was wäre, wenn ein Fünftel aller Menschen hier gleichzeitig krank würde, dann würde doch die Versorgung zusammen brechen. Ich habe den Eindruck keiner guckt über seinen Tellerrand. Wir sind doch alle vernünftig, macht es wie in Schweden sagen dann auch einige - aber Schweden ist viel dünner besiedelt als wir hier, und die Anderen können nicht schnell genug in ihr altes Leben zurück egal um welchen Preis. Wenn erst Oma und Opa weg sind, dann haben sie vielleicht verstanden. Natürlich macht sich Ermüdung breit, doch wer will Thirschenreuth, Hotspot in NRW oder Probleme wie in Spanien , Frankreich oder gar Italien. Wie haben ne vernünftige Regierung und ein Gesundheitswesen das zwar etwas geschrumpft war sich aber wieder entfalten konnte. Solln die sich doch trollen, die Trolle, auch wenn ich auch manches übertrieben , unnötig oder für reine Augenwischerei halte und nur den Altersbsonus habe und meine ansonsten gesund zu sein, wenn schon, dann will ich nicht grad den schauderhaften Corona-Tod sterben: ersaufen bei vollem Bewußtsein, da man zwar Luft und Sauerstoff kriegt, dieser aber nicht mehr angenommen wird von der Lunge. Nein, danke!
Heute ist zwar strahlend schönes Wetter doch vor meiner Tür toben die Straßenbauarbeiter so daß der Garten erst mal ausfällt. Also endlich die längst fällige Buchbesprechung
Ein Wende-Roman ohne Tanz auf der Mauer Sogartig, präzise, emotional beginnt der Roman und schon auf den ersten Seiten wird klar, für diese Sprache hat der Autor (Jahrgang 63) zu Recht den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten. Es geht um Liebe, Gefühle, einen Mann der ein Dichter sein oder werden will und in den Wirren nach dem Mauerfall in Ostberlin in eine eher anarchische Gruppierung gerät, die vermeintliche Utopien lebt von anderen als kapitalistischen Verhältnissen träumt. Parallel geht es um die Geschichte eines eher älteren Ehepaars, aus dem Thüringischen, seine Eltern, die "rüber machen" , alles hinter sich lassen, dem Sohn Wohnung und Auto überlassen und sich letztlich einen Jugendtraum erfüllen. Zwischenbemerkung: Manchmal frage ich mich, ob die Kritiker wirklich das Buch lesen, bei manchen kann ich genau sagen, soweit sind sie gekommen bzw. der hat nur Anfang und Schluß gelesen. Das alter Ego des Autors , Carl , ist längst nicht mehr Student, wie die Eltern glauben sondern will schreiben, Lyrik. Nachdem er Tage in der elterlichen Wohnung dahin gegammelt hat, fährt er mit dem gut in Schuß gehaltenen Auto seines Vaters, einem Shiguli russischer Herstellung nach Ostberlin. Dort vegetiert er in klischeehafter Armut dahin, gerät auf dem Tiefpunkt halb zwischen Traum und Wirklichkeit in die dortige Hausbesetzerszene und trifft eine alte Liebe wieder auf die er seine Sehnsüchte und Empfindungen projiziert. Es muß diese Zwischenwelt, der Hausbesetzerszene und Kooperativen, die letztlich fremd bleibt, gegeben haben, sonst könnte Seiler sie nicht so präzise beschreiben obgleich er ja zehn Jahre älter als sein Protagonist ist. Auch in seinem Erstling Kruso entwirft er Bilder einer Utopie. Es gibt unendlich viele Szenen, die Reportagehaft für sich stehen. Manches erinnert ein bißchen an die 68er, es gibt Liebe und Gewalt, alle Dichter sind Verbrecher, behauptet Seiler bzw. Carl. Russen, Nutten, Arbeiter treffen sich in der Assel, manches bleibt vage, manche Szenen dagegen wie ein Zeitungsbericht. Ich bin nicht literarisch versiert genug, was eine schwebende Ziege in dem Panoptikum zu suchen hat und warum Ziegenmilch in der "Assel", dem Lokal in dem das ganze "Rudel" arbeitet und offenbar davon lebt, der Hit ist. Vielleicht eine Verballhornung? Und die Eltern? Eine so kleine Welt, wie man sie sich am Ende des vorigen Jahrtausends in der Bundesrepublik nicht mal mehr andeutungsweise vorstellen kann, vielleicht Anklänge, wie es kurz nach dem Krieg war aber der war doch 89 schon gut vier Jahrzehnte entfernt. Wie auf einem anderen Stern fühlt es sich für die an, die scheinbar nur ihre kleine Welt kannten. Befreiend der Schluß, der auch die unterschwelligen seelischen Probleme erklärt, die Sehnsucht nach Rock'n'Roll , Bill Haley und das Kind, das dafür kein Ersatz war. Die Befreiung der Eltern bringt Carl dann dazu ebenfalls zu sich selbst zu stehen, sein Leben irgendwie auf Reihe zu kriegen. Dies wird aber eher nur angedeutet. Wikipedia schreibt über seinen Erstling Kruso Lutz Seiler gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker. Er schrieb auch Essays und Erzählungen. Kruso ist Lutz Seilers Roman-Debüt. Die Buchpreis-Jury urteilte: Sein „erster Roman überzeugt durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache, seine sinnliche Intensität und Welthaltigkeit“. „Anschaulich bis zum Ekel beim Lesen sind die Szenen in der Abwaschküche, wenn Teller vorgereinigt werden oder Abflüsse verstopfen. Alles in dem Roman ist nicht nur zu lesen, sondern zu hören, zu riechen, zu schmecken. Weiter wird eine „lyrische, ins Magische spielende Sprache“ hervorgehoben das Changieren zwischen einer geradezu minutiös geschilderten Realität und surrealen Gegenwelten hat Züge des Magischen Realismus. Roman Bucheli hält in seiner Rezension in der NZZ fest: „Lutz Seiler schreibt mit «Kruso» einen Roman über die Wende von 1989, schafft aber das Kunststück, eine ganz andere Geschichte zu erzählen“. Die Bindungen an das politische Bezugssystem seien vage und lose. „Erst daraus jedoch entsteht die poetische Provokation: Weil der Roman – ähnlich wie in der Diskrepanz zwischen der ausgesparten Zeitgeschichte und den erzählten individuellen Schicksalen – seinen Impetus aus der Verweigerung eindeutiger Gesten schöpft“. Wer kann, sollte mal in Perlentaucher hineingehen und hier nachsehen Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.02.2020 Rezensent Thomas Steinfeld liest Lutz Seilers zweiten Roman als Künstlerroman. Der Held: ein dichtender Maurer oder mauernder Dichter aus dem ostdeutschen Hausbesetzer- und Stadtguerilla-Milieu. Kraftvoll erscheint der Text Steinfeld durch die Fruchtbarmachung der Differenz zwischen den historischen Ereignissen (des Mauerfalls) und der Innenansicht einer alternativen Szene in und um eine alternative Kneipe im wilden Osten. Dass schwebende Kommen und Gehen des Personals und eine eher uneindeutige Sprache passen laut Rezensent ganz gut dazu. Ich muß sagen, ich habe dieses Buch nur immer wieder Stückweise lesen können und irgendwie habe ich mich gefragt, was will es uns sagen? Lebe Deinen Traum oder träume weiter? Irgendwo habe ich gelesen, daß ostdeutsche Literatur im Gegensatz zur westlichen eher nicht so Realitätsbezogen sei. Ach und was ist mit dem Titel, Stern 111? Dabei handelt es sich um ein Transistorradio , das wird im Roman einmal erklärt am Ende kommt ihm aber noch eine gewichtige Rolle zu. Eine verhängnisvolle Affaire Alex Michaelides, erfolgreicher Drehbuchautor, 1977 in Zypern geboren, legt mit seinem Erstling (2019 in USA Nummer eins der Bestsellerliste) nach etwas zähem Beginn, ein betörend beklemmendes, sehr feinsinniges Psychogramm um Schuld, Verletzungen und Rache vor: Es geht um Verletzungen in der Kindheit, Zurückweisung und wer in der griechischen Mythologie zuhause ist und und um Alkestis weiß, der kann sich das Drama des Euripides und seine nicht geschriebene Fortsetzung vorstellen. Die stumme Patientin als Psychothriller deklariert , ist psychologisch ausgefeilt und unwiderstehlich erzählt. Es ist die Geschichte einer letztlich mörderischen Psychotherapie, Manipulation und Zurückweisung eskalieren in einem Drama. Die Malerin Alicia Berenson hat ohne ersichtlichen Grund ihren geliebten Ehemann Gabriel brutal umgebracht. Nun sitzt sie in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Anstalt und spricht seit sieben Jahren kein Wort, bis sich der Psychiater Theo Faber um sie kümmert. Meine Psychotherapie-Nachbarin gab mir dieses erstaunlich kompetente intelligente, perfide Lesevergnügen, dessen Ende etwas abrupt ist und sich für den Kundigen schon abzeichnet und das durch Tagebucheinträge und Zeitsprünge manchmal etwas mühsam wird, falls man es sich nicht am Stück einverleibt. Gut um vom Drama um uns her abzulenken. Braunschweig im Mittelalter Eigentlich empfehle ich so pseudo historische Romane nicht, zumal dieser nicht brandneu ist,den mir eine liebe Bekannte ans Herz gelegt hat. Aber ich mache eine Ausnahme, Christiane Lind zeigt in "Die Heilerin und der Feuertod" (atb 2014) relativ präzise ein mittelalterliches Braunschweig zur Zeit der Gildenaufstände im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. Und auch hier - und so paßt es dann doch in die Reihe - geht es um Zurückweisung , und daraus resultierend Rache im einen Fall im anderen aber um Vergebung. Was ich wichtig finde, denn nicht jede Kränkung im Kindesalter muß ja zwangsläufig zu Gestörtheit und Eskalation führen auch nicht in der Literatur. So und zu guter Letzt ein bereits 1987 erschienenes Werk aus meinem Medizinbücherschrank "Die Seuchen in der Geschichte der Menschheit". Geradezu prophetisch heißt es darin...." daß ein kleiner hinzukommender Faktor genügt, um wieder Zehntausende hinwegzuraffen...Es ist die Rede davon, daß alle endemischen und epidemischen Krankheiten beispielsweise des 14. Jahrhunderts auf die Bevölkerungsentwicklung eine Wirkung ausübten, die einer weltweiten atomaren Katastrophe unserer Zeit vergleichbar wäre. Die beiden französischen Autoren Jacques Ruffie und Jean-Charles Sournia sagen: Die erstrebenswerte Zukunft des Menschen liegt in einer fürsorglichen und brüderlichen Gesellschaft, in der jeder Einzelne zeitlebens seinen Platz finden sollte, um sich nach einem Leben ohne Angst und Einsamkeit in ein friedliches Alter zu fügen und das eigene Ende zu bejahen. Nachmittags kommt CC, putzt Glasdach und die Lampen. eigentlich sollte der Liebste sich drum kümmern aber so ganz klappt das nicht. Er ist ohnehin durch den ganzen Corona-Scheiß und die jetzt anlaufenden Lockerungen fertig. Dann will ich mich grad entspannen schneien JW und die kleine Helen mit Rädern vorbei. Also Lattemacchiato und Saft und Kekse. Dann entschwindet der Liebste und ich lese und gönne mir Prosecco am Abendplatz, kurzer Plausch übern Zaun. Will arbeiten.. Mein Gott, das ist doch nicht nötig. Bin fassungslos. In unserem Alter da muß man sich doch nicht exponieren. Tina kommt nicht vorbei wegen Gefahr und da - na ja. Vielleicht lauern die Gefahren auch woanders. Im Netz hört man ja nur noch das sei alles Panik und es würden nicht mehr sterben als sonst auch. Was die Süddeutsche widerlegt hat gestern mit einem Corona-Gipfel, über den sonst normalen März Todesfällen.
Dienstag bei L. - vernünftige Gespräche. Brot kaufen, danach in der Stadt meine Brillen richten lasen ( bei Lesebrille hatte sich Bügelschutz gespalten). Kalt und windig. Auch bei Graff vorbei, kann nicht widerstehen. Nachmittags lesen und faul - ausbeute wird demnächst vorgestellt.
Mittwoch - gestern flog mir vom rechten Seitenspiegel der Spiegel weg erst bei Klaus, wieder 80€ - man gönnt sich ja sonst nix, bei Liddl, Bankautomat gibt kein Geld her also nochmal so wie gestern (Mionetto war super günstig) zu Görge und dann in der Sonne Lesestunde. Nicht so gemütlich, da einiges an Baulärm, d.h. gestern war es schlimmer. BigS hat im Kulturbrief so ziemlich alles negiert. Nur auf den "gesunden Menschenverstand" verwiesen, da mußte ich erwidern. Wir waren von Anfang an contraire, haben es mühsam kaschiert aber nun wird sie mich hassen.Warum kapieren Menschen nicht, daß es ne Seuche ist, mit der noch keiner umzugehen weiß. Aber bis ich alles formuliert hatte, war der Montag ganz schön weg
Mit der Seuche leben oder sterben - wir haben die Wahl Die Meinung, auf der ersten Seite des Mai-Kulturbriefs kann nicht unwidersprochen bleiben. Zwar werden von einigen wenigen Virologen ähnliche Meinungen (alles übertrieben, alles nicht so schlimm) gepostet und ein paar Wissenschaftsjournalisten stimmen Ihnen zu, aber - diese Meinung entspricht weder den Gegebenheiten noch den Tatsachen. Aber auch das macht schon deutlich, daß es keinen Medienkonsens in der Coronakrise gibt. Kurios: ein paar durchgeknallte Medienleute wollen uns in Angst und Schrecken versetzen? Ansteckungsquote und Sterblichkeit sind real. Wir leben in einem reichen Land, wir können/könnten es in Griff kriegen. In anderen Ländern wächst es sich zur Katastrophe aus. Schlimmer als Ebola und andere Seuchen! Wie können wir es wagen zu sagen: Wir müssen alle sterben und doch meinen "solange es nur mich nicht betrifft". Es sterben eben nicht nur Alte und solche mit Vorerkrankungen (siehe Altenheim in Wolfsburg) , Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke sondern auch jüngere gesunde Menschen. Und es ist ein gräßlicher Erstickungstod. Auf den Coronaseiten ist sehr sachlich das Video einer mittelalten Ärztin, die es "erwischt" hat und die wieder genesen über ihre Todesangst spricht, sie wurde in Künstliches Koma versetzt und beatmet... Klar, das ganze Runterfahren war zunächst nötig um das Gesundheitssystem hochzufahren , damit Erkrankte nicht zwangsläufig sterben. (Übrigens niemand akut erkranktem wird in den Kliniken eine Behandlung verweigert). Und es war nötig um die öffentliche Versorgung nicht zum Erliegen zu bringen ( Wasser, Müllabfuhr, Elektrizität usw....wenn die Hälfte der Tätigen, ach was sag ich, zehn / zwanzig Prozent auf einmal erkrankt). Was ist dann binnen kurzem los? Müllberge, kein Supermarkt mehr mit auch nur irgendwie gefüllten Regalen, evt. kein Wasser, keine Elektrizität, kein Pflegepersonal (siehe Canada, wo die alten Menschen in ihrem eigenen Dreck "verreckt" sind - sorry anders kann man das nicht nennen) usw. Für alle gilt: Vorsicht ist angesagt aber keine Panik. Wir / die Fachleute wissen noch immer viel zu wenig über den Erreger, das Virus. Wir wissen nur daß dieser Erreger ziemlich hemmungslos ist, ich spreche hier den Fall des französischen Flugzeugträgers an. Was wird aus den jungen Menschen, wie werden sie es überleben? Kann sein, daß viele Menschen, vor allem Ältere, nicht an sondern mit Corona sterben - aber sie hätten vielleicht ansonsten noch ein paar Jahre gehabt. Und wer will gerade in diesem Land entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Außerdem haben in Hamburg bislang durchgeführte Obduktionen ergeben, daß es eben schon wegen Corona war und nicht wegen der Grundkrankheit... Unsere Politiker sahen die Särge von Bergamo und das will keiner. Und wenn man sich die Zahlen in New York ansieht.... Wir hier im Norden und in Braunschweig sind derzeit noch ziemlich gut dran, verschont. Wenn jetzt Lockerungen kommen, oder alle die Gefahr verneinen, dann ist mir angst. Und nicht nur mir. Angela Merkel fand am 20. April klare Worte und rechnete die Gefahren der Seuche knallhart vor und sie ist wissenschaftlich geschult. Die meisten von uns sind nicht so gesund. Von den Kollegiaten ist keiner unter sechzig und fast alle haben mindestens eine behandlungsbedürftige aber auch behandlungsfähige Krankheit. Unser aller Leben wird sich dies Jahr nicht zum Besten wenden. Sicher sollte und kann man auch anderen Meinungen Raum geben aber eben im Rahmen gesicherter Tatsachen und die ganzen Anstrengungen nicht als Jux und Tollerei profilierungssüchtiger Politiker und Journalisten abtun. Und keiner in Deutschland setzt Grundrechte ohne Not aus und sie werden auch ständig überprüft und angepaßt. Sicher erscheinen manche Vorschriften nicht so ganz nachvollziehbar, eher willkürlich und nicht so passend im Verein mit anderen aber irgendwie muß halt ne Linie rein und das kleinere Übel gewählt werden. Passen sie auf sich auf oder wie Aribert Marohn immer schreibt, Cura ut valeas - Sonntag dann nach dem tollen Brötchenfrühstück doch einen Ausflug riskiert. Tanken - Benzin so billig wie nie:1,19. Dann nach Königslutter aber wir sind so eingerostet, der Liebste kann kaum laufen und mir tun bei ein bißchen Steigung hinten die Oberschenkel weh. Nach dem späten Mittagsfisch setz ich mich obwohl kühl nach draußen und will endlich meinen Lutz Seiler fertig lesen. Aber da schneit JW um die Ecke, will natürlich zunächst alles wissen, wer, wie und was, dann als der Liebste vom Mittagsschlaf kommt, setzt sie sich doch und wir reden ganz normal. Dann kommt noch K von B und kriegt ein Glas Wein und es wird geratscht. Als ich nachts mal raus muß, geht doch glatt die Maus in die Falle. War ein ruhiges Mäuschen, hat nur eine Nacht mal rumgetobt, so kam ich drauf. Das schreibt Wiki über seinen Erstling Kruso: Lutz Seiler gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker.[11] Er schrieb auch Essays und Erzählungen. Kruso ist Lutz Seilers Roman-Debüt. Die Buchpreis-Jury urteilte: Sein „erster Roman überzeugt durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache, seine sinnliche Intensität und Welthaltigkeit“. „Anschaulich bis zum Ekel beim Lesen sind die Szenen in der Abwaschküche, wenn Teller vorgereinigt werden oder Abflüsse verstopfen. Alles in dem Roman ist nicht nur zu lesen, sondern zu hören, zu riechen, zu schmecken.“[10] Weiter wird eine „lyrische, […] ins Magische spielende[n] Sprache“ hervorgehoben.[12] Das Changieren zwischen einer geradezu minutiös geschilderten Realität und surrealen Gegenwelten hat Züge des Magischen Realismus. Roman Bucheli hält in seiner Rezension in der NZZ fest: „Lutz Seiler schreibt mit «Kruso» einen Roman über die Wende von 1989, schafft aber das Kunststück, eine ganz andere Geschichte zu erzählen“.[13] Die Bindungen an das politische Bezugssystem seien vage und lose. „Erst daraus jedoch entsteht die poetische Provokation: Weil der Roman – ähnlich wie in der Diskrepanz zwischen der ausgesparten Zeitgeschichte und den erzählten individuellen Schicksalen – seinen Impetus aus der Verweigerung eindeutiger Gesten schöpft“.[13] Für Christoph Schröder von der taz ist das Buch daher ein Beispiel für anhaltend unterschiedliche Tendenzen in der deutschen Literatur: Bekennen sich westdeutsche Autoren zu einem hemmungslosen Realismus, „führen ostdeutsche Schriftsteller im Grunde genommen die literarische Verstellung, die Undercover-Arbeit auf halbwegs sicherem Terrain, zu der die DDR sie gezwungen hat, bis heute fort“.[14] Keine Kunst, keine Kultur, keine Kontakte, kein Urlaub - nur noch Corona. Eigentlich nichts worauf man sich freuen kann und immer die Angst im HInterkopf, wer steckt uns an, wo? Keine Aussicht auf Besserung, es wird wohl noch Monate weiter gehen, vor allem für uns ganz dramatisch je mehr Lockerungen. Okay, es geht uns gut, wir haben genügend Platz, der Garten versöhnt, fast den ganzen Tag draußen. Aber wir zwei , das ist auch nicht mehr wie einst. 38 Jahre zusammen, da kennt man sich und sein Leben -ich kann noch nicht mal misten, denn wohin mit dem Zeug, kein Flohmarkt, nix zu den Kindern und das Zimmer ist sozusagen noch mit deren Dingen voll. Sonnabend sehr häuslich da der Freitagsausflug dem Liebsten nicht so gut bekam. Okay, wir sitzen unten, essen und trinken Abendwein - aber die Hosen werden über Nacht immer enger!
Bei all so finsteren Gedanken bin ich Sonntagmorgen zu Tränen gerührt. Es gibt Brötchen. Da ist mir richtig gut und ich rufe auch gleich an und bedanke mich - fast zu überschwänglich für KP , er kann es kaum glauben. |
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April 2024
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