Mein Verhältnis zum Geld ähnelt meinem Verhältnis zu meinem Idealgewicht: Ich schätze es, ich hätte es gerne, aber irgendwie halten wir es auf Dauer nicht miteinander aus ( v. Kürthy: Endlich)
Die kleine E und B sind da, muß nochmal in die Klinik, wegen Pfötchen. Der Liebste sieht bei der operierten Seite keinen großen Unterschied, ich hätte dem Kind das erspart. Und die Kleine muß natürlich Asterix lesen und da fällt mir ein Buch in die Hände, und damit zwei Einmerker:
Mein Verhältnis zum Geld ähnelt meinem Verhältnis zu meinem Idealgewicht: Ich schätze es, ich hätte es gerne, aber irgendwie halten wir es auf Dauer nicht miteinander aus ( v. Kürthy: Endlich)
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Durch Zeitumstellung und überhaupt am Sonntag eigentlich nichts los, was soll ich auch machen, wandeln wenigstens einmal um Block . Am Montag KG, ich kaufe inzwischen ein und Nachmittags bei den Kellerladies, aber der Rücken will nicht so recht. R. und G. machen die Wasserwege frei und bauen neuen Hahn an. . Am Dienstag L. und kurz einkaufen und beim Hauptzollamt wegen Ermäßigung Steuer durch Behinderung, aber das funktioniert nur, wenn man das Auto ausschließlich für den Behinderten nutzt, also hat man von der schönsten Behinderung eigentlich keine Vorteile, und Bus und Bahn fahren kann er ohnehin nicht. Nachmittags bei Heidi T. zum Kaffee aber das ist eine Gruppe so alt und so krankheitserzählend fixiert und damit so erschöpfend, daß ich fix und fertig und vom unbequemen sitzen auch voller Schmerzen nachhause komme, mir Schampus gönne, aber nicht mal der hilft. Der Liebste hatte M.D. da, aber ansonsten verschläft er seit Tagen eigentlich sein noch vorhandenes Leben.
L. fragte mich, wie ich das mit Maske und Leben hätte und ich sagte ihr , ich hätte mir so mit siebzehn /achtzehn geschworen, ich selbst zu sein, keine Maske zu tragen, wiewohl ich mich natürlich hinter meinem Beruf versteckt habe und damit viel mutiger war als ich als Person es wohl gewesen wäre - oder doch nicht? oder mit der von mir nicht hochgeschätzten Autorin Ildiko von Kürthy zu sprechen. Wenn man schon sterben muß, dann doch wenigstens am Ende des eigenen Lebens Freitagmorgen warte ich mal wieder ziemlich lange auf KG, dann Geld holen und in zwei Läden, dann Kartoffeln und Anemonenweg Kartoffelsalat machen, das viele schnippeln geht sehr ins Kreuz - dann finde ich Notiz, daß H.S. bei Niederegger im Werksverkauf war. Also auf ins Magniviertel und sechs Tüten abholen und Indianerwurst von Bauer Boog hat sie auch, danach mit schwerer Tüte über Kopfsteinpflaster zum Parkplatz retour. Dann noch bei Bremer günstiges Weinangebot holen. Also bin ich halb tot zuhause, nur die Marzipane retten mich und da es mir so schlecht geht, mache ich Wein auf und denke, so bloß nichts und niemand mehr. Doch da steht auch schon die Nachbarin vor Tür und dann nach zwei weiteren Erschöpfungsgläschen ruft R an und sagt sie kriegt Forelle und bringt vorbei. Nun hatte ich aber schon am Mittwoch gesagt, wenn dann essen wir zusammen, also Tisch decken, Salat aufhübschen , Brote mit Radieschen und und...und dann nur noch schlafen. Am Sonnabend sind die Gärtner da, immer wieder um kümmern zwischendurch Quiche machen und neuen Salat und dann wollen die natürlich auch Geld, ein Vermögen, also wieder an den Automaten fahren und dann kommt Brüderchen aus Köln mit Schwägerin, werden geazt, ist Ihnen peinlich, sie würden mittags nie essen, daher hätten sie den 13 Uhr Termin... essen dafür aber ganz gut. Der Liebste wirkt putzmunter, fällt aber kaum daß die weg sind aufs Bett zurück .
Ca 1 kg Kartoffeln, Salatgurke geschält halbiert ohne Kerne in hauchdünne Streifen, 2- 4 Essiggurken, dünne Scheiben ( nach Jahreszeit halbes Bund Radieschen dünn geschnitten), Dose Kidneybeans in Balsamico marinieren, Große Creme fraiche, etwa 2 – 3 Esslöffel Joghurt, Evt. frischen Schnittlauch, salzen pfeffern. Immer wenn ich glaube, es geht aufwärts, vielleicht können wir im Frühling doch was unternehmen, dann geht es wieder abwärts und mir wird so klar, daß es eigentlich nur darum geht den status quo aufrecht zu halten, solange es die Wirkung des Ibrutinib eben zuläßt. Traurig aber wahr. und macht mich zwischendurch eben doch sehr mutlos. Muß aufpassen daß ich nicht Frust am Liebsten rauslasse, auch drüber, daß dauernd fremdbestimmt, warten auf KG, Verwandtschaft, Klinik, Apotheke, duschen usw. und wenn er nachts rumtigert, dann guck ich doch ....
Heute läufts nicht so recht. Morgens bei wieder strahlendem Wetter steh ich relativ gemütlich auf und dann mache ich Verschönern, danach einkaufen, Haxe taugt nix, Brot gibt's nicht, und als ich retour komme ist es mal wieder passiert. und danach auch noch von oben. Kaum bin ich damit durch, habe für abends (Daisy will kommen) was vorbereitet und den Liebsten mit Süppchen und Toast anstatt Schweinshaxe abgespeist, hat sich M. zu weit "ver"laufen und ich hole ihn aus Waggum und dann ist schon Zeit für die Putzfrau....
.. und dann finde ich mail, daß kleines Brüderchen am Sonnabend kommen will und ich hatte gehofft dieses Wochenende mal keinen zu versorgen. na ja. Manchmal muß ich aufpassen, daß ich nicht zornig bin, wenn der Liebste so gemütlich rum liegt und ich buchstäblich alles machen muß, aber dann sehe ich wieder, daß es ihm trotz allem sehr elend geht. Gegen Abend kommt Daisy, auch mit etlichen Problemen, erst will sie nix zu essen, dann geht doch mein bunter Salat weg und auch die Stracke aus dem Eichsfeld wird angeschnitten und der Liebste testet mit. Wacker bei den Montagsladies obgleich mir die Busfahrt noch im Rücken sitzt. Vormittags habe ich aus de Quitten Gelee und Brot gemacht. Leise zähneknirschend - aber schmeckt toll. Dienstag sagt L. ab, bin aber schon startklar, so kaufe ich ein und dann noch schnell ins Schloß. Sehe bei BIBA tollen Mantel, kann mich aber nicht entschließen. L. kommt vorbei wegen Verkleidungskiste und Freund J + G melden sich nach wochenlangem Urlaub retour. Ich bin dann echt fertig und genehmige mir noch ein bisserl reichlich schampus. Am Mittwoch unverdrossen trotz Sturm und strömendem Regen bei den Schwimmern. R. hat W. in der Klinik und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Dann zum Stadtpark zur Philosophischen Debatte, Thema Angst - jetzt vielleicht nicht super gut aber anregend.A. M. zitiert ganz viel Karl Propper: Alles Leben ist Problem lösen. Und ausgehend von dem jüngst irgendwo gelesenen Satz: Nur weil wir wissen, daß das Leben endlich ist, sind wir Menschen ( denken, erschaffen uns eine geistige Welt usw.) den ich dann bei Hegel finde , sinniere ich abends gemütlich im warmen Bett so für mich hin und finde dann noch einen Vortrag von Prof. Dr. Fulbert Steffensky, dem Witwer von Dorothee Sölle: Der Schmerz und die Gnade der Endlichkeit. Darin heißt es u.a in etwa: Der Tod ist eine große Unverschämtheit und ein erbarmungsloser Zerstörer. Nie mehr wird der Geliebte meine Hand halten. Nie mehr werden wir zusammen die Zauberflöte hören, nie mehr am Meer spazieren gehen, nie mehr zusammen Wein trinken... Um dann ganz ohne christliches Pathos zu dem Schluß zu kommen: Dennoch wird der Tod nicht das letzte Wort haben, denn wie Paulus sagt, die größte Grundfähigkeit des Lebens ist der Dank. Der Dank lehrt uns das Leben zu lieben Eigentlich bin ich mit R. zum Elm fahren verabredet und mache schon mal vorsorglich Flammkuchenteig, Nudelsalat habe ich gestern schon gemacht und Spinatsuppe. Aber W. geht's nicht gut, so schleiche ich mit dem Liebsten um den Anemonenweg und kralle mir dann doch M. Ich will hier raus! heute soll der letzte warme sonnige Tag sein....Im Elm ist es voll voll voll und der Liebste kann wirklich kaum ein Stückerl laufen. Aber mal was Anderes. In Querum hole ich dann in der Eisdiele noch für jeden Eis, das auf der Terrasse gelöffelt wird und abends backe ich ganz frisch für uns drei meinen guten Flammkuchen , der auch wirklich super gelingt. Dann war es fast ein normaler Sonntag. Normal? Wenn ich mir den Liebsten so angucke im Elm, blaß und schmal und so erschöpft und ich durch ihn so reduziert.
Flammkuchen -Schnell und einfach Für 1 Blech 10 g frische Hefe,( ich nahm einmal - weil im Haus - Trockenhefe)1 Teelöffel Salz , ½ Teelöffel Zucker 150 ml lauwarmes Wasser und 300 g Mehl, 2 Esslöffel Öl (gut) Hefe, Salz, Zucker und Wasser glatt rühren und zugedeckt ca 15 Minuten gehen lassen, Mehl und Öl dazu, kneten, an warmen Ort mit Mehl bestäubt noch ca 45 Minuten gehen lassen Ofen auf 220 Grad vorheizen Teig auswellen mit 150 Gramm Creme fraiche, ein Becher bestreichen 200 Gramm Schalotten fein schneiden, Artischokenherzen (Vialla naturell) drauf, schwarze Oliven , 200 Gramm Camembert kommt auf Geschmack an, der Liebste mag lieber weniger), mit italienischen Kräutern bestreuen Rund 15 Minuten backen, ich tat auf unsere Hälfte noch Speck oder Schinkenwürfel Man kann auch Salami drauf tun oder… Hat pro Viertel leider 545 Kalorien So schönes sonniges Wetter wieder, ich koche und am Nachmittag karre ich den Liebsten in den Schulgarten, daß er mal was anderes sieht. Blühen tut nicht mehr so viel, aber die letzten Rosen sind noch da und einige Astern und die Bäume strahlen in allen Farben.
Abends kommen J+W auf Flammkuchen ( mit Artischoken und Käse) und aufgemotztes Mangoldsüppchen und ital. Nachtisch und Käsereste als Würfel und mal keinen Schampus sondern ital. Wein ( bei Kaufhof gibt s mein Mädlewasser derzeit oder überhaupt nicht). Nachmittags waren och M.s Jungs da, bekamen schnellen Espresso und Kuchen , fuhren dann alle nach Berlin zu Konzert von Nightlaser. Ach ja, das fehlt mir das spontane Leben. Ausflug mit dem Kolleg88 und am frühen Morgen regnet es sozusagen kübelweise in Strömen. Aber M. bringt mich hin und ich treffe auch die Kösterin und wir finden ein gutes Busplätzchen und dann geht es nach Heiligenstadt in Thüringen und obwohl das Wetter nicht strahlend ist, es wird ein sozusagen rundum strahlender Tag. Ganz toll dieser Ort, Theodor Storm, den man ja immer nur mit der Küste asoziiert, war hier sieben Jahre Amtsrichter, Heinrich Heine konvertierte zum evangelischen Glauben und Tilmann Riemenschneider wurde dort geboren. Der Ort ist wirklich sehenswert, die Führung lang und auf dem historischen Pflaster etwas mühsam aber die Mitfahrenden alle nett und mittags gibt es im Klausenhof Schweinebraten und viel zu gucken und dann noch die super Burgruine Hanstein bei Sonnenschein und Wind. Alle sind nett, jeder redet mit jedem. ein Tag mal wieder leben. Abends hab ich viel zu erzählen und wir stoßen noch mit Schampus auf tollen Tag an. auch wenn mein Kreuz ihn sehr übel nahm.
Freitags dann wieder in der Celler aber auch da sind die Werte positiv. Dienstags bei L. danach Kuchen für Ehepaar Jahreszeiten, die am Nachmittag kommen, es gibt auch noch Lachshäppchen und Seelchen mit Bauer Boogs Leberwurst und es sind dann ganz vergnügliche zwei Stündchen, obgleich er in dem letzten Jahr doch sehr gealtert ist. Vormittags waren auch die Gärtner da, allmählich kriege ich den Garten so in den Griff wie ich ihn haben möchte. Mittwochs wie immer bei den Schwimmern, unser Schmalreh gibt Kaffee und Zuckerkuchen aus. Irgendwie ist es nicht mein Leben und es ist doch mein Leben, ein anderes kriege ich nicht mehr
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |