Kriege Heizung ein bißchen in Gang und da Monteur erst nachmittags kommen soll, mach ich doch Farbe in die Haare. Krieg Heizung nach oft längerer Pause immer wieder für ein Stündchen in Gang, so wird es nicht eisig. Monteur sagt, Brenner muß neu, macht Angebot, da ja Anlage doch recht alt. Was solls. Wie gut, daß ich Lebensversicherung nicht als Rente sondern in Geld, so hab ich Luft. Das schöne Geld, möchte lieber reisen. Mit Wicklern auf Kopf hatte ich schon Frau E. - na heute gehts wirklich nicht , ist auch verblüfft über anderen Nachbar. Aber irgendwie kann ich es bei allem Frust verstehen, wenn da Unebenheit könnte mir vorstellen, daß bei jedem Blick Zornschwelle wächst. So macht es die Versicherung und ich bin raus. Und wir werden auch in Zukunft gute Nachbarn sein. Abends schneien dann WW+J vorbei. Kurz bevor Daisy mich holt zu Graff Biegel. Ja vorlesen wirkt auf mich doch sehr einschläfernd oder sind es die 1 1/2 Glas Wein bzw. die ganze stressige Zeit. Heim und endlich mal ausgeschlafen. Nur noch Brief an Versicherung wegen Wasserschaden, glaube nicht, daß was kriege, vielleicht ein bißchen Hausrat. Aber egal. Im Kleinen wird gespart und da geht das Geld raus. Gordon hat Gartentür repariert - Daisy hatte es als festgeklemmt in verkehrte Richtung gehauen. Da müssen Bärenkräfte am Werk gewesen sein.
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Nun ist genau das passiert. Was ich seit Jahr und Tag befürchte- weil es immer so weit in die Straße ragt, raussteht - bin beim rausfahren aus meiner Einfahrt an das schwarze Auto gekommen. Das Nachbarn gehört. Erst KG und dann kurz ins Schloß, bei Douglas ergattere ich aus Reklame günstigst Angel, muß mir aber erst jemand krallen, denn zu sehen ist es nicht, doch der guckt und weiß Bescheid, die Filiale hat nur drei bekommen, da bin ich unverschämt, zwei sind meins. Dann noch kurz zu Görge, nicht so richtig in Form. Nachbar will die Miniaturkratzer nicht einfach überschmieren, man sieht sie nämlich nicht kann sie nur fühlen, bei mir sieht es weniger gut aus. Bin etwas säuerlich. Befürchte das wirklich schon lange und Frau E hat auch schon gemeckert. Doch dann ruf ich meine Versicherung an und die sind sehr freundlich und beruhigend und den Schadensfreiheitrabatt kann ich in aller Ruhe klären. Abends kommt Nachbar dann, wir nehmen uns in Arm - aber neue Stoßstange will er trotzdem - nun gut, ist nur Geld und besser als wenn ich damals seinen Schwiegervater der gleich nach der Kurve in der Gosse hockte und Unkraut zupfte weggesemmelt hätte. Abends fällt dann noch die Heizung aus, krieg sie nochmal in Gang aber nachts endgültig und heute Mittwoch wollte ich endlich Haare verschönern. Aber kaltes Haus und kaltes Wasser, das paßt nicht. Blöd nur daß Abendveranstaltung.
Sonntag strahlendes Wetter aber erneut eisig, trotzdem verbanne ich Winterschmuck von Terrasse. Für Montag einiges an Fahrt vorgenommen, doch Tina sagt sich an, sie war Sonnabend schon mal da, doch da war ich ja weg. Große Freude, sie hat - endlich -. Führerschein, still und heimlich gemacht. Super. Einfach toll. Ich bin so froh. Das ist einfach toll. Hat ihre Ängste überwunden und fährt - immer noch das Auto mit Automatik, das sich der Liebste gekauft hat mit seinem gekürzten Fuß und kaum noch gefahren. Der Kleine puzzelt mit Begeisterung , darf im Garten rennen und Windrad ausprobieren und Gordon verspricht das Gartentor zu richten, das immer hängen blieb und das Daisy dann am Sonnabend sozusagen mit roher Gewalt in die andere Richtung gezwungen hat.
Bei klarem leicht diesigem kalten und windigen Winterwetter Richtung Harz über kleine Dörfer am Sonntag. Hier ein mir bis dahin unbekannter Engel aus der Klosterkirche Peter und Paul in Ilsenburg. Sie wurde barockisierend ausgestaltet saniert. ( Mein letzter Besuch dort mit dem Liebsten liegt sicher mehr als ein Jahrzehnt zurück) . Der bewegende Charme der reinen Architektur, die Erhabenheit des romanischen Raums ist dadurch verloren, wozu auch die schwere Orgel und der wuchtige hölzerne Altar beiträgt. Der Nutzbarkeit fiel wohl auch der Kratz- Estrich zum Opfer,( verbirgt sich wohl unter Holzpodest für die Bestuhlung) der einzige nördlich der Alpen soweit ich weiß. Vorher schon in Drübeck auch etwas enttäuscht, der Ostchor ist - wegen Feuchtigkeitssanierung seit etwa 15 Jahren - derzeit abgetrennt wurde uns erzählt, da sind die romanischen Proportionen dann auch nicht mehr so richtig. Das Außengelände kam mir vernachlässigt vor , na gut es ist Winter. Aber trotzdem. Das Cafe wegen Krankheit geschlossen. So gönne ich uns die roten Forellen, wie gehabt tolles Ambiente, Apfelstrudel sehr schön präsentiert und nicht erschreckend teuer aber Teig dick und klobig. Seis drum, eine Stunde wundervoller Entspannung. Oben Engel Ilsenburg und darunter Altar - daneben Drübeck. Die Kälte scheint vorbei, wir hatten sogar etwas Sonne an manchen Tagen, Freitag ruhig, Sonnabend kommen die Kinder holen Baum aus Ständer , Tina hilft noch in Keller, mit vier Händen geht alles wunderbar schnell. Sie wollen nichts essen und nicht viel länger bleiben, der Kleine puzzelt begeistert. Haben sich E-Auto gekauft, bin gespannt. Journalistenfreund will im Mai in die Berge, ich soll mit, na buche ne knappe Woche danach zu M. ob das wohl alles klappt. Fühle mich momentan sehr träge. Mittwoch Zahnarzt und kurz bei Daisy nach ihrer OP wegen Bruch. Etwas depri. Organisiere Führungen und Kontakt wegen Vortrag Max Jüdel, man kommt kaum noch wo rein. Kaffeemaschine immer noch nicht wieder aufgetaucht. Angeblich würde sie Schaum machen. Wie gut daß nicht bezahlt, so kann es mir egal sein obwohl sonst nicht meine Art, natürlich geht es auch ohne morgendlichen Cappuccino aber mit ist netter. Stelle bei Stellenanzeigen fest, daß es in Königslutter tolle Aufzugfirma gibt aber natürlich noch oder überhaupt keine Antwort fürs Kolleg.
Mit dem Rezept kann es so laufen, Praxis muß es ausdrucken und an Apotheke faxen. Also wie gehabt, -Das erfahre ich aber erst nach längerer Nachfrage bzw. in der Fernsehwerbung wo Günther Jauch sein Rezept dann an die Shop-Apotheke sendet. Warum einfach wenn es auch kompliziert geht!??? Ich habe mich bislang für einen halbwegs intelligenten und auffassungsfähigen Menschen gehalten. Aber nun mit dem elektronischen Rezept scheint es so als müßte ich jedes mal beim Abholen in der Apotheke meine Versichertenkarte zeigen. Also wurden die Patientenströme von der Praxis in die Apotheke umgeleitet. Das nenn ich nun nicht gerade Fortschritt. Mal sehen wie das klappt, Daisy will Rezept für mich besorgen. Bislang habe ich bestellt und Apotheke hat geliefert.
Die Woche vergeht, Samstags war ich noch beim Zahnarzt, der übliche Weihnachtsstress-Schmerz. Am Sonntag wie gesagt Vortrag, Montag im Schloß, Tina hat keine Zeit, Rituals und dm und dann schlepp ich mich zu Auto, habe Zettel vergessen , vermutlich 50 €, nicht aufregen. Dienstag dann doch Cremlingen nach Hin und her und die sind einfach zu gut. Vorher noch mit Journalistenfreund bei Bremer, er kauft Öl, ich nichts, dann fällt Ihnen auf Heimfahrt ein, was kochen wollen also nochmal zu Bremer wegen der guten Martelli-Nudeln und nochmal zu LIdl, da hatte ich für die Helden schon Ciabatta besorgt, weil sie irgendwie überlegten, wie man das auf Amazon bestellen könne also nochmal rein und Knofi und Peperoni besorgen für Alio et Olio. Mittwoch bei Biegel, es gibt Mini- Windbeutel und restliche Weihnachtskekse. Er kommt etwas später, mache Einführung, hatte mich schon um aufmachen gekümmert wie schon mal, keine Ahnung wer für dieses Modul verantwortlich. .Nachmittags Olga, Jeannie schneit vorbei, abends kommt Daisy, Donnerstag erhole ich mich.
Sonntagvormittag bei Biegel im Institut ( nehme aus Heimatdgründen Nachbar E. mit). Er zeigt gründlich auf, warum Ballenstedt eigentlich zum Fürstentum BS gehört. Leider kommt dann die derzeitige Geschichte des Schlosses etwas kurz. Irgendwie hatte ich es mal kapiert wie das mit dem Fürst von BS und den zugehörigen bzw. nicht zugehörigen Grafschaften mal war aber nun herrscht bei mir wieder Verwirrung. Es ist schön die Briefe zu lesen - die meisten stammen aus der Zeit als der Liebste allein in HH und ich in München war , Prinzessin und mein Seuten genannt zu werden, die Wolpertinger - und Waldprinzessin zu sein. Aber es tut auch unendlich weh. Wann wurde ich vierbeinig? In BS hab ich am Anfang nur gelitten, mit dem Haus wurde es besser aber die Praxis brauchte Schwung und immer war ich der Antreiber, diejenige die auch unangenehme Wahrheiten aussprach und aufzeigte. Es wurde so selbstverständlich, daß ich alles tat was nicht mit Medizin zu tun hatte, einschließlich Vertretung von Helferin. Und dazu mein Job so gut es ging und um verlorenes Terrain zu halten und zu gewinnen. Er war ein so liebevoller Vater, genoß die Kinderzeit, manchmal war ich abgemeldet. Als die Kleinen etwas größer haben wir ganz viel unternommen.
Doch meine Briefe an ihn - einige nur gelesen - stehen dem in Nichts nach: Es war eine innige, zärtliche, verspielte aber vor allem ganz tiefe Liebe so ziemlich von Anfang an und über all die Hamburger Jahre . Die Münchner Entfernung tat nicht so gut aber ich erinnere mich noch gut mit welchem beglückten Herzklopfen ich ihn empfing als er nach einem Seminar im Anemonenweg den Gartenweg heraufkam. Ich freu mich über die Erinnerungen aber sie machen mich auch traurig. Alles dahin. Und ich will nicht, daß die Briefe andere lesen , es war unsere Liebe, unsere Zeit, unser Glück. Im Keller Kistenweise Briefe und Erinnerungen - Berge von Liebesbriefen vom Liebsten und HWE - , von Vater und Margitle. Man sollte sie nochmal lesen. Der Liebste war gar nicht so unbegabt diesbezüglich wie er immer sagte. Aber bloß wann? Ich komme gerade so mit meinem Leben zurecht, akzeptiere meine Einschränkungen und sollte ich je im Altenheim landen kann ich auch nicht drei Kisten Briefe mitschleppen. Außerdem, das ist gewesen, ist Vergangenheit, sind Empfindungen von damals. Ich les ein halbes Dutzend und lass es dabei. Seine Prinzessin von damals hat der Alltag geschluckt. Die mit soviel Elan und Engagement aufgebaute Praxis, die man mir so bösartig weggenommen hat, die Sorge ums Margitle und das kümmern, die letzten zehn Jahre, die von soviel Unabwägbarkeiten soviel Krankheit überschattet waren und nicht zuletzt Corona was die restliche Lebensfreude nochmal enorm dezimierte - die Kinder waren da trotz aller Probleme in all der Zeit eigentlich das kleinste Problem. Noch lebe ich und sehe vorwärts, muß das Haus in Ordnung halten... am Donnerstag nach all dem Wühlen ruft Journalistenfreund an und will nach Cremlingen. Ich brauch zwar nix aber sag ich fahr mit. Als ich im Auto sitze nach sehr rutschigem Weg erzählt er daß Eisregen und wir fahren nur zu Izgi und da hol ich mir dann nebst ein paar Kleinigkeiten am Stand ein Händerl auf augsburgisch Goggerl ( der Boden extrem rutschig) und das ist dann meine Belohnung . Von all der ungewohnten Arbeit jault mein Kreuz ganze Arien.
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |