Nach einem faulen Sonntag am Montag viele Flaschen entsorgen, kaufe für den Liebsten bei Görge italienische Bratwurst, er träumt davon. Super lecker, wirklich. Bei den Ladies (der Hund von der Bücherlady mußte eingeschläfert werden) und nachdem ich gegossen und mir ne Zecke eingehandelt habe, schneien die Jungvermählten vorbei und bringen das Auto retour. Es gibt Salat und Käsebrot. Dienstag kurz in der Stadt im Schloß. Trotz Schmerzmittel kleben die Füße am Asphalt und den italienischen Frischkäse gibt es bei Rewe auch nicht, kaufe Salat und abends kommen K+B zu Schinken mit Melone, Eiern und Sardellenfilets, Salaten und ganz viel Käse und dem großen wunderbaren italienischen Rose. Mittwoch muß ich fahren, das Knie von R. will nicht aber sie kommt mit und wir trinken dann noch bei uns auf Terrasse einen Cappuccino, ergibt lockeres Gespräch. Wetter durchwachsen aber immer noch warm. Es tut so als würde es regnen, ist aber nicht wirklich naß.
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Es war zu heiß zum Denken und Schreiben. Bei mir im Büro steht schon frühmorgens die Sonne auf den großen Scheiben. Ich wollte es ja hell und licht haben bei dem früher so norddeutschen Wetter. Am Montag bei den Ladies. Dienstags wollte ich eigentlich in die Stadt aber nein, ich schaffe es nur bis Liddl Am Mittwoch schwänze ich schwimmen und Philosophen, mache mir die Haare mit Farbe und abends ist Hauskonzert bei J+W mit Haiou . Zum Glück haben die Klimaanlage und wir dürfen etwas abseits sitzen und er spielt eher lockere Stücke. Die Nachbarn We haben uns mitgenommen. Am Donnerstag platsch und dann um fünf plantschen bei J. Freitags kommen Ognibenis, der Pralinenkurs ist schon gebucht. Es gibt den Wiener Guglhupf und Fingerfood, mache gleich soviel, daß es für Sonnabend auch reicht, da fahre ich mit dem Liebsten zu J+W, ich darf schwimmen und es gibt von W. tolles Fingerfood, Ansonsten liege ich faul im Garten rum. Gelesen und ganz gut: Jane Harper: DRY, ein Mord in Australien bei großer Hitze, paßt. Dann ein völlig anderer Jo Nesbo. Blood on Snow. Und eine Rachegeschichte - Schattenkiller von Mirko Zilahy - spielt in Rom. Eine Montagslady brachte mir auch noch Bücher, eigentlich nicht so was richtiges für mich oder schon bekannt. Zwei Mankell dabei und da alles ausgelesen, gucke ich nochmal einen Wallander an: Die weiße Löwin. Hab ich zwar mal gelesen aber besitze es nicht Super gut aber halt ein Vierteljahrhundert alt, so ermittelt heute niemand mehr. Trotzdem immer noch interessant. Vor allem, da es um das Ende des Apartheidsystems geht, um schwarze Lebenswirklichkeit zu dieser Zeit. Mankell war ja sehr mit Afrika verbunden. Der Liebste ist etwas besserer Stimmung - so ist alles ganz erträglich, wenngleich der ewige Haushalt nervt. Immerhin räumt er mal etwas weg. Nachbarinnen schneien vorbei.. die Gärtner kamen... immer was los.
Seit ihrem Erstlingswerk Fromme Lügen hab ich mit Irene Dische so meine Probleme. Den Jubel der Kritiker kann ich nicht nachvollziehen - auch jetzt bei ihrem neuesten Bucvh, das es als Taschenbuch dieses jahr auf die Spiegelbestsellerliste geschafft hat. Inhalt eine schreckliche zerstörerische Liebe zwischen Schwarz und Weiß im New York der 60er und 70er Jahre. Okay, es ist grandios erzählt, sogartig geschrieben, besticht durch genaue Beobachtung aber reiht ein Klischee ans andere. Alles total überzeichnet, trotzdem ein furioses Bild der New Yorker Oberschicht dieser Jahre. Die Intellektuellen und Reichen werden mit all ihren Manierismen vorgeführt "er konnte den Wein in solchem Bogen ausspucken, daß er keinen Fleck auf die Krawatte bekam". Trotz ungeheuer präziser Sprache und Beobachtung war ich beim Lesen der fast 500 Seiten zunehmend ärgerlich, alles verschwendet an eine mehr als unglaubwürdige Story, die dann noch mit Mord und Totschlag und quasi Inzest endet. Zuviel des Guten!
Wenn ich schon nicht nach Italien komme, dann wenigstens eine Prise Süden ins Haus. Salat peppe ich mit Becher fertig gekauftem auf und aus Paprika mach ich endlich mal wieder Peperonata. Vorbereiten, eine Viertelstunde bei 250 Grad ins Rohr, dann mit feuchtem Tuch abdecken, Haut entfernen. Olivenöl, Zitronensaft, weißer italienischer Essig, klein gehackter Knoblauch und Basilikum, Kapern und wer mag Sardellen. Köstlich. Der Liebste ist total begeistert. Treffe vor Real bei meiner Freitagsralley den BKG-Sänger. Was sich schon bei der Brandenburgfahrt abzeichnete - lang lang ist es her, 2015, Herbst - seine Frau ist nun mehr als dement. Er ist fertig und wird kaum noch fertig. Aber - zwei normale Renten, plus Pflegestufe 3 reichen nicht für Heimplatz und normales Leben für ihn, keine Reichtümer vorhanden, gemietete zwei-Zimmer-Wohnung. Und dann auch noch das Problem, wie kann man jemand mit dem man fast siebzig Jahre zusammen war in trauter Zweisamkeit , weggeben. Er schafft es nicht. Immerhin zwei Tage Tagespflege reichen um das Nötigste am Laufen zu halten. Anders halt auch beim Brüderle, der ist wie ne überforderte Mutter, tut immer noch mehr, je kaputter er dadurch wird - war auch Thema beim Besuch. Aber zu helfen, ist da nicht, obwohl "nur Behinderung" und keine Demenz aber natürlich dadurch auch Persönlichkeitsveränderungen. Da muß ich eigentlich ganz still sein. Obgleich auch das Leben mit normalem Behinderten dem Partner mehr Einschränkungen auferlegt als man sich für sein Rentnerdasein gewünscht.
Manchmal denk ich , mich freut gar nichts mehr. Gefühle Mangelware. Kunststück, bei dem Wechselbad der Gefühle, die ich mit dem Liebsten die letzten Jahre mitgemacht habe. Dazu ist das Wetter auch noch kühltrüb, das begeistert nicht. Habe für den Liebsten und mich Filme gekauft. Das Leben ist ein Fest. . Tränen lachen und Dialogwitz wird versprochen, na ja, ist halt ne etwas chaotische Hochzeitsfeier. Ein Dorf sieht schwarz, Netter kleiner Film über einen in Frankreich studiert habenden Kongolesen, den es in die tiefste französische Provinz verschlägt. Über den ersten Szenen liegt ein Grauschleier aber alles wird gut. Eher ärgerlich dagegen: Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste, Bissige Satire, Gesellschaftskritik, eher Holzhammer. Habe sie auch im Hinblick aufs Kolleg gekauft. Mit Daisy am Donnerstag nach verschönern im Universum: Made in China , nett aber nicht überwältigend. Es gibt keine überwältigen Filme mehr, obwohl ich es überlege, die Franzosen können nette kleine Filme aber scheint schon etwas her zu sein.
Sind zu früh, noch bei Oxfam Bücher stöbern und sonst. Danach noch Stadtbummel und TK-Max, eine Fundgrube und auf der Terrasse bei uns noch Prosi. Am Mittwochmittag war Verwandtschaft da, es gab Melone mit Schinken, toller vom Liebsten geschnippelter Salat, Pilzquiche und Espresso und Kekse. Die haben uns offensichtlich um unser helles Haus und den Parkähnlichen Garten beneidet, obwohl erheblich besser gestellt als wir. Viele Familiengerede aber für den Liebsten wirklich nett und man kann draußen sitzen. Mußte mich nach Wasser sehr beeilen aber alles klappte. Dienstag war ich bei L., danach endlich Steuerbüro (der letzte Schrieb kam vor zwei Tagen wegen Bankgeschäften) und Bücher zur Nachbarschaftshilfe, einkaufen , am Nachmittag kam Journalistenfreund. aber die brachten ihre Kekse mit und wollten nur Kaffee. Der Liebste findet es schlimm, wie die ständig um sich selber kreisen, na ja, alt und überhaupt, bin ich von den Kollegen eigentlich nicht anders gewohnt. Mich erschüttert das nicht. Ist irgendwie doch sehr nett. Montags hatte ich Rezept geholt und bei Aldi-Abstecher Blumen für vier Euro ergibt super tollen Strauß. Nachmittags die Ladies, bekomme neues Buch von Irene Dische. Bringt mir eine Lady extra, obwohl nicht mitmachen kann wegen Rippenprellung. Im Museum, Dressed for Succes waren wir Sonntagnachmittag. Hatte halb-legalen Parkplatz, alles kappte, dem Liebsten gefiel es sehr gut, war begeistert, wollte jedoch nicht lange bleiben, da extrem warm und stickig. Machte auch ein Selfie. Danach will er nirgends mehr hin, so gibt es auf Terrasse Bier und Sekt. Wozu zahlen wir das auch!? Freitag einkaufen - dachte bei Görge wär die Schranke zu aber klappt. Nur noch Reste, habe ja gestern schon bei Liddl bayerisch zugeschlagen. Regnerisch. Abends bei WeWü, wunderbares Essen. Uwü und ich jammern sehr übers alt werden und die Einschränkungen. Ihn verkrüppelt die Arthrose und ich könnt meine Haxn abschneiden. Außerdem geht mir die Lebensfreude mit dem Liebsten verloren. Immer hüpfen, immer machen , er will ja aber nix funktioniert so richtig. Werfe ihm mehr als unterschwellig vor, daß er sich auf seinen Behindertenstatus zurückzieht. Auf dem kurzen Weg klitschnaß, da Rollator Treppen hochschleppe und nicht gleichzeitig Schirm halten kann. Das ist ein höchst sonderbarer Sommer, viel trüb , seltene kurze heftige Regenfälle aber eher nicht so, daß es was bringt.
Eine höchst intensive Art des Sehens erfuhr der Literaturkreis am Mittwoch im Museum mit Lidia Kubitza-Bach. Ein auf den ersten Blick eher unspektakuläres Landschafts-Bild von Philippo Hackert erwachte unter ihrer Anleitung zum Leben. Aus der Fülle ihres Wissens um Kunstgeschichte und Ikonografie bekamen wir so einiges mit und den etwas griesgrämigen Herrn Geheimrat (Goethe) auf seiner italienischen Reise sahen wir mal von anderer Seite. Die doch recht warmen Temperaturen im Museum und die nicht so zum Verweilen geeigneten Bildbetrachtungsstühlchen hielten uns nicht so lange fest, daß wir auf jede Nuance eingehen konnten, da war dann das Steh-in auf dem Museumsvorplatz mit italienischem Wein und Keksen ein willkommener Abschluß. Zumal wir mit moderatem Wetter belohnt wurden. Im Museum war es im ersten Stock fürchterlich heiß und das Museumstühlchen ging schrecklich ins Kreuz. Aber eigentlich fanden es alle gut, der sizilianische Bag in Box Wein , ich baute Tisch vor dem Museum auf, schmeckte (mir am Abend auch) und die italienischen Kekse allemal auch. Da ich früh da war, guckte ich mir noch die Ausstellung Dressed for Success an. Wie ich schon bei der Preview bemängelte, die Bilder unter der Decke, die kriegt man gar nicht mit. Ja und Augsburg - habe doch anläßlich Weltkultur-Erbe mir einen ziemlich schlechten Film über Augsburg und Wasser am Sonntag angesehen. (Die Blogger verhunzen mit ihrer miserablen Sprache und Recherche unseren Berufstand ganz fürchterlich!!) - das war natürlich nochmal eintauchen in Heimatgefühle - irgendwie mochte ich diese Stadt ja später nie so richtig aber es kommen doch Erinnerungen hoch... Lese von einer Montagslady geliehen: Daniel Mendelsohn - Eine Odyssee - Mein Vater, ein Epos und ich. Super schönes Buch, kaum Handlung, aber toll geschrieben, ganz viel Wissen, habe meinen Homer wieder rausgeholt. Will ich im September vorstellen. Hoffentlich mögen sie es. Macht richtig Spaß da wieder einzutauchen. Donnerstagabend verschleppe ich den Liebsten zu Luc Degla, treffen dort Iris , in grauer Vorzeit lernten wir mal Italienisch zusammen. Dachte an sie, den wir nächtigten vor Troia in einem Hotel Iris. Dienstag Kulturfrühstück nach L. Hole den Liebsten ab, er kommt mit. Es geht um Othello von Verdi. Heinz-Werner Lehmann macht das ganz prächtig - zeigt auf, wie der Jago den Schwarzen vorführt, verführt zu Eifersucht und Mord - auch wenn der Charme schon etwas verblaßt. Danach halt schnell was aus Tiefkühle und sonstigen Haushalt. Die jüngeren Nachbarinnen traf ich gestern bei meiner Glühbirnenralley, versprachen für mich in der Stadt zu Ohlendorf zu gehen und haben doch glatt eine mitgebracht. Wunderbar. Jetzt kann ich wieder gefahrlos in den Keller. Dafür spinnt mein Handy wieder und will nicht mehr.
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |