Kleiner Einschub: ich rede nicht so gerne, wenn ich eigentlich nichts zu sagen habe und der Liebste und ich wir unterhalten uns über Dinge über Werte usw. Hier: Wenn einem die Leute nur nicht alles so genau und mehrfach erzählen würden. Ob etwas nun Montag oder Dienstag stattfand, ihre Ehemänner und wie sie starben und was sie sagten, die Enkel, die Familie, ihre Wohnung, ihre Urlaube ( wobei es eigentlich egal ist, wo sie waren, es geht nur um Essen, Hotel, Reiseleitung usw. nicht um die Orte, die Geschichte, das Leben dort). Was interessiert es mich? Ja, ich weiß, es ist der Kitt des gemeinsamen Lebens. Ich habe die Wahl zwischen meiner freundlichen, sehr gepflegten unterhaltsamen Reisegefährtin oder Ausflug mit ähnlichen Gesprächen. Einzig mein hilfsbereiter Busnachbar kann auch gut schweigen. Aber mein Kreuz und meine Füße brauchen Ruhe, so schwänze ich die restlichen Ausflüge - lege mich am Montag an den Pool und wage am Nachmittag mit meiner Reisegefährtin den Weg durch den Tunnel zum Strand. Kurzes Bad im Meer, sehr anstrengend wegen reingehen und kleiner Wellen.Vormittags habe ich den super schönen Hallenbad Pool getestet, schade, da der nur 1.20 in etwa tief ist und der halbe Pool ist sozusagen Kinder-bzw. Babyhöhe. Aber schön warm. Zum abendlichen Umziehen gibt es Glas Wein auf meinem Balkon für mich. Dienstag ( nachmittags am Meer, ganz oben am Strand, aber da traue ich mich nicht ins Wasser, gehe wieder zum gewohnten Platz) und Mittwoch genießen wir das Poolleben, am Mittwoch ja schon packen, nicht mehr ins Meer, Badeanzug muß trocken werden, ist Problem bei der feuchten Luft. Gönne mir sogar alkoholfreien Cocktail. Wir sind übrigens fast die einzigen, die all die Tage schwimmen gehen, ist sozusagen Privatpool. Nach dem Essen letztes Glas Wein an der Poolbar. War sehr erholsam mal nicht zuständig sein zu müssen, sehr schön aber nicht ideal. und zehn Tage wären besser gewesen. Die Luft ist himmlisch. Alles war nicht so griechisch, wie ich es kannte und irgendwie erwartet habe - aber meine griechischen Zeiten bzw. auch unsere sind ja mehr als drei Jahrzehnte vorbei.
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Busfahrt zum Athos, zunächst nach Ormos Panagias, von da aufs Piratenschiff. Ich habe eher an ein Boot gedacht, doch es ist ein riesiges Schiff, ungeheuer detailreich und gemütlich gestaltet. Mein Busnachbar hatte für mich freigehalten und unterstützt mich . Fahrt an der Küste von Athos entlang. Die Klöster sind ja richtige Dörfer, nicht so wie wir Klöster kennen. Die Republik ist völlig autonom, immer noch, früher gehörte den Mönchen fast ganz Chalkidiki, doch sie verkauften und steckten das Geld in den griechischen Freiheitskampf. In Ouranoupoli kann man Mittagessen, ich leiste mir wieder Tarama, ist immer wahnsinnig viel, so daß wie schon beim letzten Ausflug alle am Tisch was abkriegen. Der Ort, Grenzort zu Athos, da dürfen nur Männer hin, ist voll mit Devotionalienläden, es gibt so gut wie nichts anderes als Heiligenbilder, Leuchter , Ikonen usw. oder aber Läden mit Olivenöl, Olivenöl, Olivenöl. Kaufe Kekse, die ich zum größten teil mit nach BS bringe und die der Liebste und ich dann mit Genuß futtern. Nachmittags dann auf dem Schiff griechische Musik und sehr bescheidene griechische Folklore. Da kommen viele Erinnerungen hoch. Und siehe da, ganz viele Gäste, machen ganz beseelt bei griechischen Tanz mit. Sitze dann noch draußen, unterhalte mich mit Ehepaar über Whisky. Man hat nur die Wahl: drinnen oder Schiffsdiesel oder Raucher. Aber trotzdem, auf dem Meer ist es immer schön. Im Hotel springe ich noch kurz in den Pool. Wie immer sozusagen menschenleer, einzig eine Mitreisende hat es auch so gemacht.. Abends ist Bluesabend, da setzen wir zwei Ladies und unser Alfred uns doch noch kurz in die Bar und hängen den Gedanken nach. Recht frisch morgens, erst Pool, dann zum Strand, finde Unterführung nicht, gefühlt tausend Stufen, ein freundlicher Mensch frisch von der Dusche hilft mir, dann auf Liege und ich trau mich ins Meer aber sehr steinig, schwimme nur parallel, traue mich nicht so richtig. Meer ist wunderbar weich und wirklich warm. Zurück nimmt ein netter Spanier, der grad zum Strand runter kam, meine Tasche. habe die uralte goldene Flechttasche aktiviert, die ist leicht und ich kann sie über die Schulter hängen, verliert nur im Verlauf der Tage alles, fast alles Gold, so daß ich immer Gold gesprenkelt bin. Es geht immer früh, relativ früh ins Bett. Schlafe nicht besonders die ganze Zeit, fühle mich aber dennoch erholt. Im Minimarkt auch nach Mitbringseln gesucht und Wein gekauft.
,lias und Odyssee gibt's derzeit recht hübsch und korrekt in kleinen Häppchen bei ARTE - Die großen Mythen. Teils im Programm und dann gebündelt in der Mediathek. Lohnt. Ich empfehle mich jetzt Richtung Hellas und werde bei Troia Bier und griechischem Wein ( krasi) mit Blick auf den Olymp mal wieder das heutige Griechenland erleben. Das ist die angebliche goldene Toten Maske des Agamemnon aus Mykene (Machtmensch und Schlitzohr, würde ich sagen) - er war der Anführer der Griechen, Bruder des Menelaos (Sparta), dem die Helena mit dem Troianersohn Paris entlaufen und erlebte bei seiner Rückkehr eine mehr als unangenehme Überraschung (der Kerl hatte ja auch für guten Wind seine Tochter Iphigenie geopfert um Artemis gnädig zu stimmen, die er einige Zeit zuvor mit seinen Jagdprahlereien mehr als verärgert hatte) - das inspirierte dann wiederum Goethe ... also alles drin in diesem gewaltigen Epos der Antike. Nun, das moderne Griechenland ist natürlich total anders, erinnerte mich bei den Dörfern eher an Türkei. Die Krise scheint ziemlich überwunden. Aber der Reihe nach. Flug ab Braunschweig, Montagslady wird vom Liebsten und mir abgeholt, helfen bei den Stufen des Flughafens. Anflug auf Thessaloniki, alles sehr braun. Riesig, schnurgerade Straßen, hohe Häuser. Aber Sithonia wirklich total grün. Am nächsten Tag gleich Rundfahrt und mein erstes Bad im Meer seit Jahren in Sarti . Leider viel zu wenig Zeit. Vorher in Neos Marmares schöne Lädchen, gleich Schal für Tina gekauft. netter und hilfsbereiter Busnachbar. Überall wunderbare Sandbuchten, ich möchte runter springen. Die Orte wirken alle sehr neu, Kein Kykladenflair. In Nikiti gibt's dann noch Honig, auch hier gleich Mitbringsel erstanden. Treffe Gliesmaroder Bekannte, die ich seit Jahren nicht gesehen...Mit Stock geht alles ziemlich gut und in Neos Marmares als ich mich verstiegen habe, hilft mir ein freundlicher Mensch, der extra wegen mir nach oben springt. So schreite ich am Arm eines jungen Griechen dahin. (Viele Orte haben das Wort neu davor, In den zwanziger Jahren Bevölkerungsaustausch mit Türkei ---Religion!!!) Ankunft war ich etwas geschafft, ein Weinchen mit Reisegefährtin,die im Flugzeug neben mir saß und wir halten die ganze Zeit angenehm entspannt zusammen, tolles griechisches Abendbüffet und im Zimmer auch noch ein kleiner Weißwein. Waschbecken wie auf Djerba, wie gut. daß Tina und ich das damals rausgekriegt haben. Am Wochenende auch die Vorschau für Literaturkreis gemacht, eigentlich sollten es Urlaubsbücher sein aber nun präsentiere ich sie halt so: literarisch gekonnte Geschichten, alles Neuerscheinungen. Ironisch, klug, sardonisch und absurd bei Wolfgang Kemp: Was für ein Sommer.
Beklemmend,und ungeheuer dicht eine Familiengeschichte voller Geheimnisse von Vincent Almendros: Ins Schwarze. Jugenderinnerungen, Autobiografisches und einfach Gedanken von Ferdinand von Schirach, dem derzeit wohl bekanntesten deutschen Autor finden sich in Kaffee und Zigaretten und zum Schluß eine zauberhafte neu aufgelegte Geschichte einen modernen Klassiker der englischen Literatur, leicht und elegant und voll sprachlicher Präzision: Ein Monat auf dem Land von J.L. Carr. Warum und schön, nur sobald die Sonne weg ist, wird es kühl. Sonnabend will der Liebste raus, denke wir fahren nach Luklum und ich zweig ihm die neuen Skulpturen. Doch da ist überall Baustelle, man kommt nicht dran also weiter und ein bißchen den Obstpfad entlang gelaufen. Sonntag dann zuhause nochmal Sonne tanken auch wenn ich mit Bräuner nachhelfe, daß ich nicht gar so bleich am Olymp ankomme.
Diese Woche gelesen: Winkelmann: Die Lieferung. Dieser Autor hat es immer mit entführten Frauen und natürlich höchst gestörten Tätern. Vom Ermittlerduo sitzt sie im Rollstuhl. Von Montagslady, ich hatte es mir aber auch gekauft. Sehr spannend: Andreas Franz Die Bankerin hat mir E von den Schwimmern gegeben, toll geschrieben, sogartiger Bann. Doch Story etwas unrealistisch. Plötzliche Verarmung muß nicht so krass ausfallen, Auto dürfte man behalten und Privatinsolvenz wäre auch Option. Und warum arbeitet die Frau nicht. Außerdem: Trau nie deinem Buchhalter und schau dem Steuerberater genau auf die Finger, das hat mir schon in meiner ersten Firma meine erste Buchhalterin eingebleut als ich meinte, ich vertraue ihr und die Zahlen nicht genau sehen wollte. Auch kann kein Mensch so blauäugig sein und daß und wann man Rechnungen bezahlen muß, weiß jemand der ne Firma aufzieht auch. Das Rachemotiv, na ja. Aber trotzdem Super-Krimi.
Es gibt soviel zu tun. Irgendwie nie ein Ende. Montags die Ladies,Eine vom Literaturkreis schnuppert, hole sie an Bushaltestelle ab. Danach kriegt HP ein Fläschchen vom Genußmarkt mit Text. Dienstag gönn ich mir Stadt, kaufe Kühlkombi, da die jetzige nicht mehr schließt, dann ebenfalls bei Karstadt schon Urlaubsbücher. Dann noch im Freßkeller, frisches Hähnchen, essen es so und am nächsten Tag noch mit Bulgur und die andere Brust im Tomaten- Gurken- Mozzarella-Salat. Mittwoch fahr ich selber zu den Schwimmern, mit Zwischenstop für Fisch auf Rückfahrt, Nachmittags Bremer für Klaus, er hat uns so mit dem Auto geholfen, gleich Montags durchgecheckt und begutachtet usw. da müssen es schon ein paar toskanische Fläschchen sein, die wir ihm bringen. Mittags kommt dann der neue Kühlschrank, paßt, den welchen ich zunächst im Auge hatte, hätten wir nie runter und rein gekriegt. Da kommt gegen Abend auch Daisy, nicht sehr ergiebig. Freitag dann verschönern und bei Nachbar WW, da gibts immer sehr leckeres und nette Gespräche. Kriegen auch Genußmarktfläschchen von Kirmann und Zeitschrift Venedig.
Am Donnerstag relativ früh zur Zulassungsstelle mit den Wunschkennzeichen unterm Arm, klappt alles ganz gut. Am Freitag holen Chris und der Liebste das neue Car aus Hannover, ein wahres Monstrum und verscherbeln sozusagen meinen wunderschönen Passat. Während die unterwegs sind, gibt's für mich verschönern und abends im Tiziano, unseren 45. Kennenlerntag feiern. WAAAhnsinn.
Sonnabend spielt der Liebste mit dem neuen Spielzeug und ich lade zur Taufe. Nachbar E. stand schon am Freitag mit Taufwasser, zwei Flaschen Prickelndes vor Tür. WW haben leider keine Zeit, schneien aber vorbei, KvonB kommt mit Auberginchen und Lidia findet per Fahrrad den Weg erst nicht ist dann aber doch da ( Nachbar E. geleitet sie nachher auf den richtigen Weg, höchst charmant)und dann kommt noch Daisy und bringt Hühnersuppe für den Liebsten. Ich hatte Bretzn und Spieße mit Tomate Mozzarella Gurke ohne Tortellini in La Vialla Schale und Spieße mit Parma um Mozzarella und Gurke, inspiriert vom Tiziano und Datteln in Speck. Sonntag dann zum Obsthof Riess, nicht sehr ergiebig aber Äpfel und Wildschweinschinken gekauft. Abends nun den scheinbar wirklich allerletzten Sommerabend auf Terrasse mit Wein und Bier und dann komt noch jemand von AGV, ein netter und der kriegt auch ein Glas und erzählt. So holen wir uns immer wider die wElt ins Haus. Nun aber erst mal Schluß, muß kürzer treten. Sie kennen doch Circe? Sie kennen doch Circe?
Den ersten Zauberer, den es gab mit Schürze…. Sie lebte auf ’ner Insel ferne von Urlaubern, ganz alleine, denn so konnt’se besser zaubern. Ja ist wahr, man zaubert besser oft allein – fällt was aus’m Ärmel, steckt man’s wieder rein. Dasselbe noch einmal für alle, die auf der Schule Griechisch gelernt haben: Sie kennen doch Kirke, sie kennen doch Kirke? Der erste Zauberer, der gebaut war wie ne Birke…. Sie war zwar griechisch, doch sie lebte fern von Griechen, denn sie konnte nun die Griechen mal nicht riechen. Von der Sorte gibt’s noch heut’ ein ganzes Corps – Das zieht gut und gern Ascona vor. War schlechtes Wetter, vom Himmel tropft es, Circe zauberte sich grad’ ein Ding, da klopft es. Sie denkt „nanu“, denkt sie, „nanu“, denkt sie auf Griechisch, das werden doch nicht die Platos sein, das wär’ ja viehisch! Immer wenn ich’s mir gemütlich mach allein, rennen die Platos mir die Bude ein! Sie drückt den Drücker, ist gar nicht Plato, es ist ein Kerl, den sie noch nicht gesehen bis dato. Sieht blendend aus, könnte fast der Theo Heuss sein – ach du lieber Schreck, das wird doch nicht der Zeus sein… Der kommt immer so verkleidet, was einem alles gleich verleidet, manchmal kommt er gar als Schwan – wer soll das ahn’?! Da sprach der Wanderer: „Ich bin ja ein anderer, Ihr Zeus ist momentan grad Goldfisch bei Kassandra. „Andra moi ennepe“, ruft er und lüpft die Wade, „Sie kennen mich doch sicher aus der \"Iliade“? Ich bin Odysseus und ich habe mich verirrt, ist hier die Villa, wo gestripteast wird?“ „Ich mach sie aufmerksam“, sprach da die Circe, „Sie meinen fälschlich, in der Circe liegt die Würze… wenn sie Homer gelesen hätten, sehn Sie Kleinchen, dann wüssten Sie, ich mach aus allen Männern Schweinchen. Na, nun sind’se schon mal da, dann kommen Sie rein, und wie das Schicksal spielt, ich habe grad kein Schwein. Da rief der Fremdling: \"Halb elf, au weia, ich muss nach Haus zu meinem Weib Penelopeia, vor ihrer Türe japsen einundzwanzig Freier, stand im Stern, sie nimmt sie alle in die Heia.“ Aber Circe sprach: „Sei nicht doof, mein Kind, jeder Ochse weiß doch, dass die spinnt.“ Er blieb zum Lunch und zum Diner, trank vorm Zubettgehen brav noch seinen Zaubertee. Und frisch gestärkt, ganz ohne Sorgen erschien zum Frühstück er und grunzte: „Guten Morgen!“ Dann kam der Sommer und Winter gar, im Ganzen blieb das Kerlchen, glaub ich, siebzehn Jahr – und wurde faul, und schlief oft ein – zu der Zeit war er schon ein ziemlich altes Schwein. Da rief er plötzlich: \"Halb zwölf, au weia, ich muss nach Haus zu meinem Weib Penelopeia!“ Da sprach die Callas – ach, ich mein natürlich Circe: „Geh Onasseuss, nicht mehr lange warten wirdse.“ Happy End? Nee, Talent – doch füg ich bei: Schwein muss man haben bei der Zauberei |
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April 2024
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