Es schneit - tolL aber dadurch erneut Häuslichkeit angesagt. Sonntag sonderbaren Film geguckt: Drei Leben und nur ein Tod., Hab angemacht, weil Marcello Mastoianni Hauptrolle und ich gern sehen wollte, wie gealtert - ein Film von Paul Ruiz. Da paßt nix zusammen, die Eingangssequenz wird nie aufgelöst, wie kann man zwanzig Jahre verschwinden und doch eine Vergangenheit haben und warum fragt eine Frau dann nicht nach ihrem zweiten Mann? Nebenstränge wie eine Schlange und ein sonderbares Industriellenpaar irrlichtern nur so rum, ebenfalls ein junges paar, seltsam unterwürfig und lebensfremd und warum eine Mutter nicht ihren eigenen Sohn kennen sollte, zumindest die Frage/Tatsache, ob es ihr Sohn ist und wie man gleichzeitig berühmter Wissenschaftler und Industrieller sein soll, das klappt nie im Leben. Ganz zu schweigen, was letztendlich Carlos Castaneda, bzw. der Hass auf ihn damit zu tun haben soll. Habe nur bis zum Ende geguckt, weil auf Auflösung ( für mich wie gesagt unbefriedigend) sehen wollte. Vorher versucht das Begräbnis mit Charly Hübner zu sehen, Vorschusslorbeeren. Impulstheater- ich fand den Anfang einfach nur grottenschlecht, kaum zu verstehen und die Story, na ja, Familie. das muß man dann nicht unbedingt in geballter und mühsamer Form haben.
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Sonnabend plane ich Ausflug zum Container -hihi - ruft HeiTh an, hätte von Thorsi ein tolles Buch, soll ich lesen, na gut, fahre auf Rückweg vorbei: Trümmerkind von Mechthild Borrmann, schildert die Kriegszeit und Nachkriegszeit ungeheuer plastisch, beklemmend und super gut geschrieben. Da bin ich froh, daß ich Schatten von Ursula Poznanski dann doch geschafft hatte, obgleich mühsam zu lesen.
Was soll man auch tun? Draußen stürmt es gewaltig oder na ja es stürmt halt und das mindert die Lust auf außerhäusliches. Habe noch neu Biografie über Gretha Jünger von Ingeborg Villinger: Die unsichtbare Frau - aber die Frau ist mir irgendwie nicht sympathisch., Ebenfalls von Schänzi Brennendes Licht. Anna Seghers in Mexiko, von Volker Weidemann dem Feuilletonchef der ZEIT, bei dem ich mich schon durch Als die Dichter die Macht übernahmen gequält habe, wobei ich Das Duell doch gern gelesen habe - vielleicht weil es meine Zeit war. Alles glänzend recherchiert aber doch immer sehr episch trocken. Muß mich ein paar Tage später korrigieren, liest sich super, vor allem auch der Konflikt der Kommunisten, der Kadergehorsam und all die Hoffnungen. Heizung wieder in Nacht ausgefallen, habe Verdacht, wenn Auto wäre würde ich sagen, läuft nur noch auf zwei Zylindern. Aber Heizungsbauer sagt, erst melden wenn keine Fehlermeldung und trotzdem aus. Ist nur blöd weil morgens kalt und bis dann wieder warm will ich nur im Bett bleiben. Hatte immer große Angst die letzte Zeit, der Liebste müßte doch mehr betreut werden und sorgte vor indem ich dann nicht mehr an Ersparnisse ging. Nun habe ich zwar erheblich weniger, komme aber zurecht, solange ich keine teuren Reisen mache. Auto war im Januar nur eines, Heizungs-Reparaturen stehen noch aus ebenso Baumfällung also als ein verklausulierter Hilfeschrei kam, Zimmer voll Schimmel weil dort getrocknet, hat Mama nun mal Trockner spendiert. M. natürlich auch mit Fahrgeld unterstützt. kann ich guten Gewissens tun, ist ja nur vom laufenden und ich nehme niemand was weg.
Und außerdem derzeit ja Corona alles warnt vor Kontakten und trotzdem in Ländern um uns rum ganz viel Öffnungen.. Logik schon lange auf der Strecke. Jeden Tag denke ich auch ich gehe mal ein bißchen spazieren und dann ist es bis auf Freitagnachmittag, kalt, trüb, feucht und heute auch noch extrem windig. Die Tage sind lang, auch wenn sie kurz sind. Montag Farbe und abends geh ich mit Daisy ins Universum Kino: Moleküle der Erinnerung, ein Film über Venedig im Lockdown, nicht wie erwartet aber nicht unschön, die Gondoliere sieht aus wie Mona Lisa - es ist eigentlich ein Vater- Sohn-Film. Christa T vom Kolleg getroffen, hat meine Anregung aufgegriffen. Vorher noch geratscht, danach allein zuhause mit Barnaby. Dienstag dann einkaufen für Einladung, Mittwoch sehr bescheidenes Wetter, faul und fernsehen Miss Fisher, sind zum Teil noch andere Folgen als vor ein zwei Jahren. Donnerstag dann das Hexenfrühstück, die Teilnehmerzahl ist sehr geschrumpft. Mit mir sind es dann nur fünf. HP bringt Kaffee mit, weil ich dachte für so viele könnte ich nicht mit Maschine arbeiten. Es gibt Sekt, Panettone, Pralinen, Schlagsahne und dann Lachsrolle, gefülltes Schweinefilet auf Salat, Bresaola als Carpaccio, Gemüseantipasti von Regina und riesige ( na ja ) Käseplatte von der keiner mehr was schafft. Für Klaus gebe ich Versucherle mit und abends zum Reste futtern können J+W leider nicht, da auf dem Sprung nach München aber WWü entschließen sich dann (mal) spontan - für morgens aus C-Angst von ihr Absage - und es wird ein sehr netter, unterhaltsamer und fröhlicher Abend. Ich hatte grade ne Weihnachtskarte der IHK rausgesucht und das als Hainhofer Haus identifiziert (dachte eigentlich es wäre von jemand anderem) und recherchiert und der Nachlaß ist in Wobü und HAUM will auch was machen und Tomos Forrest hat es schon verwurschtet: Hainhofer, des Teufels Agent. Da hatte ich zu erzählen - daß ich Leila Slimani, ihr Erstlingswerk All das zu verlieren ziemlich bescheuert fand, konnte ich vergessen, hatte mich darüber mit dem Maestro ausgetauscht. Freitag kriegt Herr E noch Reste und ich erhole mich. Die Heizung hat mehrfach gesponnen und sprang nicht an nach Nachtruhe, kriegte sie zum Glück immer wieder zum laufen. Ursachen kann vieles sein, im schlimmsten Fall muß neu werden - Geld, Geld, Geld!!!! Erinnerung an einen fast vergessenen Dichter zum 180 Geburtstag
Zwischen Großstadt und Idylle - Dem Ingenieur ist nichts zu schwer Leberecht Hühnchen - längst vergessen und doch unvergeßlich. Nun lief mir mir jüngst im Bücherschrank ein schmaler Band des Autors über den Weg. Nicht alle Geschichten sind wirklich gut aber wer die Fontane Zeit liebt – die Beiden verkehrten zeitweise in den gleichen Zirkeln der schreibenden Zunft - den werden diese Bilder aus dem alten Berlin erfreuen. Diese kleine Auswahl seiner Geschichten ist postum 1997 erschienen: Zwischen City und Idyll. Die kurze liebevolle Auswahl aus dem Werk eines nicht völlig zu Unrecht vergessenen Dichters macht einfach Freude. Unsterblich jedoch ist er wohl durch seinen Leberecht Hühnchen, ein „Berliner“ Buch voll Poesie und Lebensfreude. Und da sich sein Geburtstag jährt, finde ich, er sollte zumindest Erwähnung finden. Berlin in alter Zeit Heinrich Friedrich Wilhelm Karl Philipp Georg Eduard Seidel war ein deutscher Ingenieur und Schriftsteller (u. a. „Leberecht Hühnchen“ ab 1882), auf den der bis heute populäre und in seinem „Ingenieurlied“ von 1871 enthaltene Ausspruch „Dem Ingenieur ist nichts zu schwer“ zurückgeht. Er wurde am 25. Juni 1842 in Perlin in Mecklenburg-Schwerin (heute Deutschland) geboren und verstarb mit 64 Jahren am 7. November 1906 in Groß-Lichterfelde (heute Berlin-Lichterfelde) in Preußen (heute Deutschland). Sein Geburtstag jährt sich 2022 zum 180. Mal. Das bekannteste Werk Heinrich Seidels ist das Buch Leberecht Hühnchen, das aus mehreren Episoden besteht, die zwischen 1880 und 1893 entstanden. Das Buch ist auch heute noch erhältlich und hat durch die Beschreibung einfachen Glücks viele Leser gefunden. Die Titelfigur Leberecht Hühnchen ist ein Studienfreund des Ich-Erzählers, der wie Seidel Ingenieur ist. Hühnchen lebt mit seiner leicht behinderten Frau und zwei Kindern in bescheidenen Verhältnissen, aber er „kennt die Kunst, glücklich zu sein“. Unter anderem wird ein „Festessen“ beschrieben, bei dem sämtliche 15 geernteten Trauben feierlich verzehrt werden. In einer späteren Episode verliebt sich der Erzähler in Hühnchens Tochter Frieda. Weitere Kapitel schildern die Hochzeit der beiden Protagonisten, Geburt eigener Kinder und Tod der Tochter des Erzählers und Friedas. Leberecht Hühnchen tritt hier in den Hintergrund, seine Wesensart dient aber weiterhin als Leitmotiv. Hühnchens Idyll ist geprägt von seiner Unabhängigkeit und seiner Bescheidenheit. So scheint er vor den Gefahren der Moderne, die durch die molochartige Ausdehnung der Stadt Berlin symbolisiert wird, innerlich gewappnet. Eine Randfigur ist Doktor Havelmüller, der als skurriler, gutmütiger Gelehrter dargestellt wird. Damit porträtierte Seidel seinen Freund Emil Jacobsen. Weniger bekannt ist Seidels Roman Reinhard Flemmings Abenteuer zu Wasser und zu Lande, in dem er die Erinnerungen an seine dörfliche Jugend in Perlin verarbeitete. Hier findet auch seine „Muttersprache“, das Plattdeutsche, stärkere Verwendung als in anderen Werken. Hoch geschätzt wurden Seidels Märchen und seine Autobiographie Von Perlin nach Berlin, vor allem von seinen Schriftstellerkollegen Stinde, Trojan, Stettenheim und anderen. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Gedichte, von denen einige auch heute noch in Anthologien übernommen werden, so auch das Gedicht Der Eiersegen. (Man findet ihn bei Youtube vorgetragen von Menschen aus dem Dorf in dem er spielt. Die Einwohner wissen daß es nicht mit Fontanes Herr von Ribbeck zu vergleichen ist, sind aber sehr stolz auf "ihr" Gedicht.)Eine Besonderheit bilden auch seine "Reimkunststücke", in denen er virtuos mit Kling-, Binnen- und Schüttelreimen spielt. Anregung zu diesen Dichtungen gab ihm der Allgemeine Deutsche Reimverein, in dem er unter dem Dichternamen Johannes Köhnke wirkte. In seiner Erzählung Im Jahre 1984 schildert er die wundersame Reise des Gottlieb Nothnagel in das Jahr 1984 – eine Maschinenwelt der automatischen Restaurants und außerordentlich schnellen interkontinentalen Verkehrsverbindungen, bevölkert von Menschen, die höchst individuelle Kleidung tragen. Dienstag als grad alles nach Einkauf in Ordnung, taucht Frau E. auf, bedankt sich für Geburtstag und am Mittwoch als ich grade denke, nun mache ich überhaupt nur noch Broccoli Fernsehen kommt J. Ob mich mal einer fragt, wie es mir geht? Alle erzählen immer nur oder jammern. Na ja, das ist halt so im Leben. Gucke die Ordner mit M.s Prinzen Fotos an, will die ihm senden, daß nicht irgendwann untergehen. Ist ja auch Teil der Familienvergangenheit. Donnerstag dann Heizungsmensch, ist nämlich kein Vergnügen jeden Morgen zu zittern ob wieder anspringt.. Heute mal sonnig aber kalt. Und dann schneit es auch noch. KP bringt die ZEIT, sitze grad vor Fernseher und dann als es schon sehr dunkel klingelt es, K von Bt steht vor Tür. Da muß ein Fläschchen her und wir ratschen knapp zwei Stunden. Tut auch mal gut. Fühl mich mit ihr immer wohl. Dann Fernsehen Mord bei NordWEst, so ganz komm ich nach Schampus nicht mehr mit aber immer wieder gut. Ach der Liebste und sein Norddeutschland. Habe ja durch Fontane mich damit viel mehr befaßt. Ja und am Freitag will ich mich allem verweigern, nur schnell Haare so waschen etc., da ruft Tina an ob ich Lust auf Besuch hätte, na klar und den Schnuckel darf ich auch sehen. Also ich könnte mir gar nichts antun, ist immer was los. Hab ja schon geschrieben, daß Der Herzgräber eine finstere Geschichte eines durchaus sympathischen Massenmörders und seines Mentors tief ins finstere England führt. Bei Andreas Franz: Der Panther weiß man längst vor den Ermittlern wer der Mörder ist. Und auch hier sind die Beweggründe nicht nachvollziehbar, warum Pärchen im Frankfurter Stadtwald genmeuchelt werden. Nele Neuhaus ist eigentlich ein Garant für gute Krimi-Unterhaltung aber ihr neuster In ewiger Freundschaft, der zu einem Gutteil in der Verlagswelt spielt, scheint mir mehr -Seitenschinderei als gute Unterhaltung zu sein. Habe mich etwas durchgequält. Aber natürlich trotz etwas dröger Handlung gut unterhaltsam. Nochmal England: Val Mc Dermid läßt in Ein Bild der Niedertracht ihre weibliche Ermittlerin über einen Cold Case einen aktuellen Mord aufklären und einen Skandal in der Kunstwelt. Solide und ohne Schnörkel gut geschrieben. Intelligente Unterhaltung.
Das Wetter trüb und häßlich, so verbleiben die guten Vorsätze in punkto laufen. Viel lesen, Sonnabend stelle ich Frau E. Tüte mit Minigugglhopfs und Blümchen und alkoholfreiem Piccolo vor Tür aber kommt kein Angebot für Kaffee oder Minifeier. Sonntag einigeln, fernsehen auch nicht so beglückend, doch der Münsteraner Tatort nach langem mal wieder wirklich witzig und gut. Montag schlechte gute Krimis lesen: Jen Williams, Der Herzgräber. England muß ein komisches Land sein, vor allem die ländlichen Gebiete... Dienstag mit Rabattcoupons bei Görge Langer Kamp. Ziemliches Durcheinander. Tulpen für Runa, die nicht da , bekommt Autoschraubersfrau, da aber auch keiner, für mich bleiben so zwei Sträuße - heute ein Hauch heller, hebt Laune. Endlich mal alte Fotos aus ner Kiste von Omi angeguckt, was war ich für eine schlanke, hübsche, strahlende Person!. Mit tollen Klamotten und wunderbarem Blond.. Heizung spinnt. Kriege sie zum Glück immer in Gang. Was soll ich schreiben, Anfang des Jahres ist das Leben ohnehin reduziert und jetzt erst Recht und doch...Nach Neujahr nehm ich mein jährliches Weihnachtszahnproblem in Angriff, es ist natürlich wieder das Gleiche, hat mir das Leben doch etwas vergällt, wollte aber nicht hin, falls doch Problem anderer Art. Hl. Drei König kommt Daisy auf Prickelndes, Tags davor J+W, nicht so doll, man ist weihnachtlich erschöpft- eigentlich wollte ich dann abschmücken aber M. hat sich angekündigt, Gitarrenman hat Geburtstag. Schläft sehr viel aus, drum hab ich wenig von ihm aber bringt Starmoney in Ordnung und noch ein paar Kleinigkeiten und immerhin bin ich nicht alleine am Wochenende. Die Woche kann ich dann kaum je ausschlafen. Zahnarzt, Kulturfrühstück mit dem Maestro Kairos von Jenny Erpenbeck, kann mit dem Buch und Handlung leider nichts anfangen. Mittwoch dann Literaturkreis , W hält den Vortrag über Chinesische Oper. Ganz toll, mit Kostümen und Klangbeispielen,. fahre vormittags hin und baue alles auf. Es gibt Glückskekse und Pflaumenwein, Oetgerküchelchen (mußten weg) und Brötchen mit Hühner- und Putenbrust und Lachs mit Ei und Frischkäse - die bleiben über, esse sie dann zuhause bei Miss Fisher und Schampus. Donnerstag nochmal Fontane im Kolleg ganz viele Fotos, bringe eingepackte Kekse mit, nachmittags mit Journalistenfreund zur Schokoladengfabrik und da das Wetter schön ist, fahren die Beiden mit mir noch durch Elm, einfach nur gucken. Freitag vernachlässigten (mini) Haushalt machen, einkaufen, , gönn mir Rosen dann kommt Turnfreundin mit Büchern. Tolle Krimis.
Das offene Haus hat auch Nachteile, jeder sieht ob ich zuhause. Zweimal ist diese Woche die Heizung ausgefallen, Dienstag kriegte ich Panik, ging aber wieder und Donnerstag sah ich es dann schon gelassen. Aber lange jetzt öfter an Leitung - damit wenn passiert nichts auskühlt. Hatte auch gleich nach Neujahr M. ein Paket mit Handtüchern gesandt und für Kollegbekannten Chinabuch (Wohlert hatte es schon), der war vor Weihnachten von Auto angefahren worden. Einen kleinen, sehr persönlichen Einblick in dieses ostasiatische Operngenre, das gut tausend Jahre alt ist, von Dr. Wohlert P. Wohlers Er und seine Frau kennen in Europa nahezu alle Opernhäuser und haben Kontakt zu zahlreichen Interpreten, Dirigenten und Musiktheater Intendanten. Doch die Beiden haben auch einige Jahre in China, in Peking, gelebt, und sich mit dieser fernöstlichen Musikkultur befaßt. Daraus ist ein kleines Büchlein über sehr persönliche Operneindrücke entstanden. Amüsant und farbenprächtig schildert er seine Einblicke in eine für uns so fremde Opernwelt mit einigen Klangbeispielen, Kostümen, Masken und Kopfputz..
Die Chinesische Oper entwickelte sich während der Tang-Dynastie (618–906) aus Vorformen des Musiktheaters. Kaiser Xuanzong (712–755) gründete den Birnengarten (líyuán; 梨园), die erste bekannte Operntruppe in China, die hauptsächlich zu des Kaisers eigenem Amüsement aufzutreten pflegte. Auf sie geht die heute noch für Schauspieler gebräuchliche Bezeichnung "Schüler des Birnengartens" zurück. Im Gegensatz zur europäischen Operntradition handelt es sich jedoch seit Beginn um eine volksnahe Kunst- und Ausdrucksform; erst später fanden auch höhere Stände und Adel Gefallen an ihr. Musik und Text wurden lange Zeit mündlich bzw. aus der Aufführungspraxis heraus tradiert. Textbücher und Partituren werden erst seit dem frühen 20. Jahrhundert erstellt. Während der Kulturrevolution war die Oper verpönt, es wurden Revolutionsepen ohne Kostüme aufgeführt. In Peking wird sie heute nur noch in zwei Opernhäusern aufgeführt und meist auf rund zwei Stunden begrenzt - chinesische Opern konnten früher schon mal über Tage dauern! Im Unterschied zu anderen Formen des Musikdramas (in Europa, Indien oder Japan) vereint die Chinesische Oper Ausdrucksformen von Musik, Gesang, Schauspiel, Tanz und Akrobatik in lokaltypischen Ausformungen. Thematisch handelt es sich meist um allgemein bekannte Legenden und Mythen, auf deren Grundlage soziale, politische und spirituelle Aspekte dargestellt werden, früher oft auch mit großem Aktualitätsgehalt. Sehr bekannt ist die sogenannte Schmetterlingsoper, besonders die Szene in der die späteren Liebenden sich das erste mal auf ihrer Reise zur Bildung auf einem Pass treffen und es ein in China bekanntes Gedicht gibt , diese Oper Liang Shu war sogar die erste Sendung des chinesischen Fernsehen , 1953. Die Liebenden sind quasi Romeo und Julia Chinas , als Schmetterlinge finden sie dann zusammen - Gestaltwandeln bzw. Wiedergeburt ist in chinesischen Erzählungen bzw. Märchen nichts Ungewohntes. In Europa ist diese Oper längst nicht so bekannt wie die Geschichte von Leb wohl meine Konkubine. |
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April 2024
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