Weil soviel Regen auch nicht zu J.+ Helena. Dafür kommen Gartenhase und Hausfee, so kann ich getrost mit R. , die Shirley besuchen will, am Nachmittag wieder in die Celler, nachdem ich noch für T. dringend benötigtes Medikament aus Apotheke auf den Weg gebracht habe ; und es ist das erste Mal , daß ich beim Verlassen des Krankenzimmers weine. Er ist so elend, kriegt das neue Medikament seit gestern, da war er incl. Antipilzmittel wieder wie gewohnt total verwirrt: bringe Melone und ein bißchen Quark, das schwere Klinikessen kriegt er einfach nicht runter . Bestellt sich aber halt keine Brühe...Abends mit M. Schluck Wein und Käse und dann häusliches Elend und Freßattacke. Am Donnerstag Celler, er will glaube ich gar nicht so gerne Besuch, schläft und ißt nicht. In der Stadt um für die Orthopäden Begrüßungskuvert zu hinterlegen im Deutschen Haus. Überall ist Baustelle, laut, voll, gräßlich. Abends mache ich für M und mich Käsenudeln + gestern geholten Fiore del Estate.
Mache mich für Klinik immer chic, obwohl mir naturgemäß nicht danach ist. Habe manchmal das Gefühl durch umgedrehtes Fernrohr auf mich zu sehen. Er hat selbst allmählich keine Hoffnung mehr. Mit ihm geht auch meine Jugend, keiner kennt mich dann mehr in jung, alle sehen sie dann nur die Frau von hier. Wir kennen uns vierzig Jahre, waren immer Freunde - ein Großteil meines Lebens ist damit auch zu Ende.Die nächsten Jahre nur noch von Erinnerungen leben?