Bin ich ein faules Stück weil ich drum bitte zum Augenarzt gefahren zu werden? Nein - Ich glaube nicht. Auge funktioniert so eingeschränkt, Füße tun es nicht, bin nach halben Tag total fertig ich glaube ich darf um Hilfe bitten und sie wird mir auch umstandslos gewährt. Ich danke täglich dafür daß die Beiden dann doch in dieser Stadt gelandet sind. Beim Auge ist es wie dicker Wassertropfen und die Zeilen wellenförmig, das beeinträchtigt auch das noch funktionierende. Es ist alles so erschöpfend - hatte irgendwie auf einen "summer of love" mit Enkel etc gehofft, war so glücklich über neue Sehkraft und nun nur Schwierigkeiten.
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Farbe ins Haar gebracht. Daisy fährt und Nachbarin PG holt. Sehe natürlich toll aus aber am nächsten Tag ist die Lockenpracht dahin. M kommt und Sonnabend einkaufen und Computer erledigen, Steuerbüro kümmert sich nach Reklamation nun doch um mich. Abends Burgplatz. Nachbarin E holt und bringt - ganz toll und stressarm. Burgplatz Tosca super tolle Plätze , beste Sicht, viel Bekannte um uns rum und endlich mal wieder Oper wie sie sein soll. Große Begeisterung. Das tat echt gut. War einfach erhebend. Sonntag Spaziergang zu des Liebsten kleinem Brückchen und leider muß M späten Mittag fahren. Fühle mich dann doppelt einsam. Aber auch sehr dankbar. Montag Telefonate und in die Familienpraxis kaum reinzukommen. Ach herrje. Der Liebste würde rotieren! Tina ist verreist.
Die Tage vergehen lang und langweilig aber trotzdem total kaputt - Mittwoch nur so am Donnerstag mit Nachbarn E. einkaufen. Für alles dankbar sein - verteile Pralinen und Rosen. Viel draußen, viel Fernsehen - wann ist das Leben nur so anstrengend geworden. Freu mich kaum noch auf Bamberg, nur Sorgen . Es kommen auch viele Erinnerungen, nicht nur schöne - zwar große Liebe aber oft sehr einsam.
Konto gelingt mir mit zweimaliger Hotline wieder - bin stolz auf mich. Teichabdeckung wird fertig. Mit Journalistenfreund bei Izgy und in Cremlingen - viel zu viel Süßes gekauft. Aber die Kinder freuen sich auch! Erschöpft. Dienstag wieder Augenarzt, immerhin konnte ich mal wieder etwas schmökern einäugig aber halt nicht gut und nicht schnell. Nachmittags holen mich dann die Kinder wieder zur Grinsekatz. Der Kleine hat soviel Spaß im Sand. Da weicht sogar meine abgrundtiefe Erschöpfung. Daisy will nach Scharlach-Berlin-Wochenende kommen, steckt aber mehr als vier Stunden auf Rückfahrt im Stau. Zuhause stehen sonderbare Menschen vor Tür. wollen Spiegel kaufen, den hat aber jemand anders am Anemonenweg zu vergeben, nächsten Morgen bei Anruf weiß die eigentlich von nichts... sehr sonderbar! Das Auge ist wie wenn man unter Wasser guckt.
Es ist grausam, einäugig und das operierte Auge zeigt nur hell und dunkel und schwappendes Gas.Es fühlt sich an als hätte ich hinterm Auge ne Brille, die verkehrt sitzt und alles psychodelisch macht. Lesen ist nahezu unmöglich - bleibt nur in die Luft gucken oder fernsehen. Alles das macht mich richtig fertig. Dazu der Gedanke an Burgplatz und Bamberg-Reise, all die Zeit gfreut und nun nur noch Angst. Mittwoch wieder Augenarzt - inzwischen nette Ärztin und die Wartezeit ist nicht so endlos aber keiner kann mir sagen was wird und wie wird. Ein Segen, daß Chris Fahrdienst macht. Nachmittags dann Olga und am Donnerstag kommt die Teichabdeckung. Gewaltig und sündteuer. Fahre mit Daisy zu Penny aber die italienische Auswahl dezimiert und dann noch bei Izgi Prosecco holen. Ein vorher - aus Montageinkauf - gut gekühltes Fläschchen machen wir leer . Nachts tut es mir nicht gut. Freitag mit großer Vorsicht haare gewaschen und auch in Form gebracht aber bei so feuchtschwülem heißen Wetter bleibt nichts. Zumal ich nachts fürchterlich schwitze, Olga mußte mir das Bett nach eigentlich nur einer Woche total frisch machen. Vormittags schneit Tina mit dem Kleinen rein, bringt mir Einkäufe von dm. Am Sonnabend kommt sie nachmittags und der Kleine darf mit dem Waschschaff das ich von Runa als Kinderwanne habe, Entchen spielen und hat viel Spaß mit Eiswürfeln. Es ist schön aber strengt mich doch sehr an. Ist so ein kleiner Strahlemann, darf leider keine Fotos machen, weil Nackifrosch. Das Steuerbüro hat gekündigt, keine Leute und eine Antwortmail kann ich nicht öffnen, Kontoprogramm geht grad nicht, alles Kleinigkeiten, die mich fertig machen. Sonntags Brötchen - aber i mog gar nix.
Nachdem es schon herbstlich kalt war jetzt schwül warm und immer wieder Regen. Chris fuhr mich Freitag zur Praxis . Nachmittags mit Journalisten Freund in Dibbesdorf einkaufen. Donnerstag war Daisy auf prickelndes da. Berichte von Literaturkreis- Hilma hat alle begeistert. Sonntag guckt sie auch vorbei. Die Tage sind ohne gut gucken so lang. Kann mit dem guten Fernsicht Auge kaum lesen. Montag mit Nachbarin E und Karlchen - die an Krücken geht - einkaufen bei Görge Hamburgerstraße. Aber mühsam so einäugig. Der Bluterguß geht etwas zurück. Aber Sicht ist noch überhaupt nicht. Dazu die ewige Tropfenverabreichung, bin den ganzen Tag beschäftigt und durch die Medikamente schmeckt alles scheußlich. Der Maestro hat zu seinem 89 oder 90ten eingeladen, mir ist aber nicht danach.
Viele Menschen sind im Alter allein. Vor allem Frauen. Sei es daß die Anzahl der Single Haushalte ohnehin steigt. Die Ehe ist vor allem für gut ausgebildete Frauen nicht unbedingt erstrebenswert. Frauen in guten Jobs wollen oft nicht unbedingt eine Ehe, vertrauen auf Freunde und ihr Netzwerk. Andere sind nicht bereit eine nicht völlig befriedigende Partnerschaft aufrecht zu erhalten. Oder - da Männer meist früher sterben - und vor Jahren es unausgesprochen unumstößlich war, daß der Mann älter zu sein hatte, es war der Lauf der Dinge. Dann aber sind die Freunde und Nachbarn ebenfalls im kränkelnden Alter und können nicht oder nur schwer helfen. Das Netzwerk, das vielleicht nur lose war trägt nicht. Dem Himmel und allen Heiligen sei Dank, wenn dann Familie in der Nähe ist und liebevolle Kinder einspringen. Trotzdem ist der Alltag mit Handicap schwierig genug zu meistern. Früher blieb man eben in der Klinik, jetzt wird man hinausgeworfen egal wie die häusliche Situation ist. Kein Mensch fragt wie man sich fühlt.
Doch der Reihe nach. Daß mein linkes Auge zunehmend Schwierigkeiten hatte und macht wurde mir allmählich überdeutlich. So fuhr ich Donnerstag kurz entschlossen in das Augen mvz mit ziemlicher Wartezeit. Und dann nach etlichen Untersuchungen die Hiobsbotschaft Netzhautablösung. Ab nach Göttingen. Auto stand nicht ganz legal und keiner konnte mich und Auto holen also vorsichtig nachhause gefahren, in Windeseile das Nötigste gepackt, habe ja keine Klinikerfahrung und hatte es mir auch nicht so dramatisch aufwändig vorgestellt. Der erste Taxifahrer stellte fest daß er nicht nach Göttingen fahren konnte, wollte, übergab mich nach ner halben Stunde Wartezeit an Essotankstelle an Kollegen. Der nicht super nett aber hilfsbereit. Im strömenden Regen nach Göttingen zur Uni. Dort wurde ich eigentlich abgewiesen bis sich herausstellte, daß Augenklinik woanders, dann dort hin. Dort wieder Untersuchungen, Aufnahme und gleich am nächsten Tag soll operiert werden. Erneut Untersuchungen und OP mit der ersten Vollnarkose meines Lebens. Als ich aufwache ist Tina da. Hat sich für zwei Tage Hotelzimmer genommen . Am Sonntag gehen wir sogar ein bißchen spazieren. Und am Montag schmeißen sie mich raus. Obwohl ich immer noch blutige Tränen weine wie die wundertätigen italienischen Madonnen. Weiß aber nicht ob damit Wunder bewirken kann. War sehr langweilig , da nicht lesen kann. Dienstag erholen, Mittwoch in Praxis, Chris fährt und der Vormittag ist mit Warten und nicht guter Prognose verbracht. Nachmittags übernimmt Daisy Literaturkreis. hatte zum Glück alles fertig und ohnehin Film . Hilma at Klint. Am Dienstag waren wir noch bei dem männlichen Paar eingeladen gewesen zu Spinatknödel und am Mittwoch war ich mit Runa bei den Schwimmern. Schenkte ihr großen Hortensienbusch von Liddl. Olga war nach Urlaub auch wieder da, Bett ganz frisch. Kam mir jetzt zu Gute. |
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |