Nach doofem Montag - immerhin fahren wir Sonnenblumen pflücken , Mücken umtost - Dienstags bei strahlendem Wetter an den Bernsteinsee. Wirklich sehr hübsch dort. Nach längerem Umherirren ergattere ich sogar einen Strandkorb. Das fühlt sich schon mal wie Urlaub an. Doch der Liebste ist weder in Form noch in Laune. Keucht zweimal den Strandweg rauf und runter und schmeißt das Handtuch. Nachdem er morgens noch Gott weiß was für Tour plante, ist er froh als er zuhause ist. Ich fand's schön. Abends gehen wir zu quasi "unserem" Italiener ins Il Punto. Sind fast alleine dort, werden super führsorglich behandelt. Mittwochs fliehen wir vor der Putzfrau zum Frühstück ins Laures. Sehr laut, sehr voll, sehr türkisch, das Frühstück auch. Nicht so mein Fall. Dann noch kleiner Stadtbummel. Während der Liebste seinen Kohlmarkt Cappuccino trinkt, bei Karstadt Lachs verbilligt. Donnerstags frühstücken wir an der Berliner Straße bei Meyer - normal aber nett. Frühstücken ist nicht so mein Fall, man fühlt sich den ganzen Tag voll und hat doch nichts Richtiges. Nachmittags hatte ich eigentlich Runa zu Laures Bananentörtchen und abends Museum Goya geplant aber des Liebsten älteste Schwester sagt sich überraschend an - zum Glück war ich einkaufen und tanken.
0 Comments
Am Samstag ist Heidetag. Diesmal gefällt es mir besser, kenne inzwischen mehr und so bin ich total entspannt. Mußte auch kein Essen mitbringen. Es ist unser 35. Hochzeitstag - Leinenhochzeit weil nach 35 Jahren die Aussteuer erneuert werden mußte. Der Liebste fährt das erste mal wieder eine weitere Strecke.Abends sitzen wir bei uns noch im Regen draußen.
Sonntagmittag auf dem Dorfmarkt in Riddagshausen. M. fährt uns hin, wir können vor Vogelshaus parken. Für den liebsten schwierig mit Rollator. nachmittags dann noch bei Barbara Wedegärtner Ausstellung in der Tischlerei Teichmann, alles sehr nett. Am Montag geht es dem Liebsten dann wieder schlecht. Montags bei den Ladies. Wir beschließen nicht in Urlaub an den Tankumsee zu fahren. Wetter zu unbeständig und am Dienstag überzeugen wir uns wieviel Mücken es dort gibt. Schauderhaft. Mittwochs schwimmen, ich fahre, danach bei den Philosophen, Kant, ich hole bei Bremer Käse fürs Heidefest. "Unser" Syrer kommt und Donnerstag endlich mal wieder bei Katrin Friseur. Der Liebste fährt allein in die Cellerstraße. Das Wetter ist sehr durchwachsen und die Mücken echt eine Plage, der Liebste will kaum noch raus. Freitag versuche ich in Urlaubsstimmung zu kommen. Aber es wird schwierig , auch wenn wir essen gehen , ist doch noch genug zu tun.
Viel zu schreiben mit Vorschau Staatstheater Intendantin, Geniale Freundin, mein Barnes und auch schon für Januar Marohn eingekauft , mal was mit Raabe. Es ist eine Erleichterung, daß ich nicht mehr alles fahren muß und der Liebste auch ohne mich mal läuft. Montags bei den Ladies, Dienstag bei Coach, mittwochs schwimmen und danach verschönern und Donnerstags auf der Dokumenta. Sehr interessant und sehr hübscher Tag, Mit dem Kolleg hat man immer wen zu reden, Karlchen ist auch mit dabei. Beschriftung und Erklärungen sind zwar schauderhaft und manches auch eher Fingerübungen aber in der Gesamtheit doch recht eindrucksvoll, wenngleich teilweise auch sehr deprimierend. auf der Heimfahrt gibt's Wein und Kekse und alle sind happy. Es regnet auch erst auf der Rückfahrt und in Kassel ist es schön und keine Mücken. Die vergällen einem hier die Tage und es ist auch düster, so wie des Liebsten Gemüt
Klaus B. hatte mein Auto und oh Wunder es sieht so aus als wäre das ewige Klappenproblem behoben. Am Freitag wird eingekauft und am Sonnabend holen wir des Liebsten liebste Lederjacke, tadelloses neues Futter. Sonntag dann Hairspray auf dem Burgplatz. Ein Geburtstagsgeschenk der Eule für mich. Muß man nicht haben. Der Gesang wird von der Band verschluckt und die Choreographie ist schlechter als wenn beim Theaterfest die Tanzschule vor dem Theater tanzt. Da es nach der Pause schüttet, die Vorstellung unterbrochen wird und es naß bleibt, schleichen wir uns dann davon , denn noch ne Stunde in nassen Klamotten, das will ich uns nicht antun, zumal beim Liebsten am Morgen mal wieder was angesagt war und ich nicht Drama brauch. Zuhause gibt's traditionell Sekt und Lachs. Der Wind und der Wein - eigentlich wollte ich ins Kino mit dem Liebsten, da ich zwei für eins Karten habe aber es regnet so viel, daß ich schon beim kurzen Einkaufen bis ans Knie naß bin, das hat keinen Sinn dann so im Kino zu sitzen. Sonnabend ist es etwas besser aber der Liebste hat Angst vor langem Sitzen, so gehen wir zum Moonfood allerdings am Nachmittag, nicht sehr üppig aber nett, er kriegt Weichelts Eintopf und ich am Mittelmeerstand Prosecco. Außerdem fallen wir noch in ein neues Geschäft in dem ein Schneider verspricht die Lederjacke neu zu befuttern. Sonntag wäre letzter Termin fürs Angebot, Runa mag auch nicht so recht, da kaufe ich schon mal die DVD und wir machen uns im Winter gemütlichen Abend. Runa kommt dafür mit frischem Kuchen zu Kaffee. Da haben wir alle was davon. Die Mücken allerdings fressen einen fast auf. Der Liebste läuft etwas besser.
Montags Druckerfarbe kaufen, endlich, es geht soviel drauf für Literaturkreis. Nachmittags die Kellerladies. Immer stärker wird man sich der eigenen Endlichkeit bewußt. Wozu, wie lange, in welcher Form, wie wird es enden, was will, kann ich noch erreichen? Manchmal bin ich schon am Morgen müd. Das kann es doch nicht sein - doch irgendwie brauchen die Kinder noch ein sicheren Hafen. Ich habe das Gefühl , mach ständig dasselbe, soviel Haushalt war noch nie. Heute das zweite Mal in diesem Sommer mit Regenschirm Zeitung geholt weil es so gegossen hat, sonst reicht oft das ganze Jahr über der Hut. Und in Rom und Sizilien müssen sie das Wasser rationieren und es herrschen über 40 Grad.
Außerdem fressen mich jedes mal die Mücken. Gestern bringt Daisy die Handzettel für den Genußmarkt zum Verteilen, nachmittags dann fahre ich mit ihr - sie hat Langzeitblutdruckmessung (auch so ne Arztmode ohne allzuviel Sinn) - ganz entspannt auf den Markt, Kaufe dann doch ein paar Kleinigkeiten. Abends setzt sich Karlchen dann noch mit dazu, will mit zur Dokumenta, da muß Schampus her. Dann endlich die Vorankündigung. Das Buch ist gar nicht so dick aber wenn man hinterher recheriert, dann kann man nicht nur den Klappentext abschreiben. Ich bin noch gar nicht ganz durch aber der Kulturbrief muß raus ... Ein Künstlerroman. Im Mai 1937 wartet ein Mann jede Nacht neben dem Fahrstuhl seiner Leningrader Wohnung darauf, daß die Schergen Stalins ihn abholen. Er steht da mit seinem gepackten Koffer um seiner Frau und seiner kleinen Tochter den Anblick seiner Verhaftung zu ersparen. Der Mann ist Schostakowitsch. Er gehört zu den renommiertesten Komponisten seines Landes, bis Stalin seiner Oper Lady Macbeth von Mzensk beiwohnt – die bereits 200 Aufführungen lang in Moskau und Leningrad einen Erfolg nach dem anderen hatte und umjubelt wurde. In der Pause verläßt der Diktator den Saal und spricht von Chaos statt Musik. Damit ist der Komponist sozusagen zum Abschuss freigegeben Mit emotionaler Wucht und voll atmosphärischer Dichte ist Julian Barnes mit Der Lärm der Zeit ein großartiger Künstlerroman gelungen. Anhand von drei Phasen erzählt er bewegend das von Repressionen geprägte Leben von Dimitri Schostakowitsch (1906 – 1975), einem der bedeutendsten, produktivsten und vielseitigsten Komponisten Russlands im 20. Jahrhundert. Immer wieder stellt sich die Frage nach Integrität und künstlerischer Freiheit. Julian Barnes (1946) hat einen optimistischen Roman über die Überlebenskraft der Kunst geschrieben. In scheinbar leichten Erzählton breitet Barnes, ein ungeheuer vielseitiger produktiver, zeitgenössischer englischer Schriftsteller, das Leben des Komponisten aus. Wie lebt und arbeitet ein Künstler unter ständiger Beobachtung? Dies ist ausdrücklich keine Biografie – davon gibt es zu diesem Thema genug - sondern ein Roman, sozusagen eine historiografische Metafiktion. Schostakowitsch: Seine Hoffnung war, der Tod werde seine Musik befreien, befreien von seinem Leben. Lassen Sie sich hineinziehen in dieses Künstlerleben und erleben Sie mit Julian Barnes einen großartigen Erzähler voller Witz, Ironie und Poesie. Schwebend und durchscheinend so steht sie vor uns, die Ballerina di Goethe . Sie ist zauberhaft und steht in der Ausstellung ja auch an prominenter Stelle. Ansonsten hat mich die Ausstellung etwas enttäuscht, zu akademisch, zu kopflastig, zu viel Bildungsbürgertum vorausgesetzt, zu wenig Sinnlichkeit. Gut wenn man/ Frau vorher bei Winckelmann war. Begeistert hat mich der moderne Blick des Villa Massimo Stipendiaten und Fotografen Christoph Brech auf Rom, vielleicht vor allem deshalb weil ich jüngst dort war, solche Momente auch bewußt mit dem Auge wahrgenommen habe, sowie noch aus einem Grund - habe jahrelang auch fotografiert und genug von Postkarten - und Werbebildern - und später ähnliche Fotos gemacht.
Brech hat als Stipendiat jeden Tag ein Foto von Rom gemacht und erhielt später Auftrag und Möglichkeit in den vatikanischen Museen zu fotografieren. Ungewöhnliche und eindrückliche Werke auch Videos, verblüffend wie er mit seinem Fiat Punto durch Rom fährt und filmt und das dann auf das Autoblech projiziert, man glaubt ganz Rom, die Straßen von Trastevere schweben im Himmel oder auf dem Wasser. Das Museum selbst mit seinen vielen Ebenen und der Unabgeschlossenheit, so daß man Gespräche, die unten geführt werden oben problemlos mit erleben kann ist einfach eine Fehlkonstruktion und von außen besonders scheußlich und den Dom bedrängend. Dort - in der nur von außen zugänglichen Bartholomäuskapelle hatten wir das Erlebnis des Tages, pures Gänsehautgefühl, spontaner Chorgesang , zweistimmig, ein Klangerlebnis ganz besonderer Art. Unsere Stadtführerin fing erst leise zu summen an, dann beteiligten sich etliche aus unsere Gruppe und dann war es ein Raum- und Klangwunder; Dona nobis pacem. Paderborn selbst gefiel mir sehr gut, all die Wasserspiele und die zauberhaften Häuser an der Pader. Warum allerdings vor dem wunderschönen Rathaus ein scheußlich roter Currywurstwagen stehen muß? Da wir dort um die Ecke allerdings ein wunderbares Tapas Cafe fanden ( köstlicher Eistee und Knoblauchbrot, das liebevoll präsentiert wurde), hatten wir den besseren Blick- außerdem erstanden wir auf dem Markt wilde Mirabellen, ich fand an einem Stand köstlichen westfälischen Schinken und in einer wunderbaren Bäckerei gabs für Mosi, Chr. Tr, und mich frisch gebackenes warmes Brot, das den Abend nicht überlebte. So kam die Sinnlichkeit doch noch zu ihrem Recht zuhause auf der Terrasse beim Wein. Henning Lange von der Kemenate kümmerte sich um alles und alle und ist einfach nett und freundlich und fürsorglich, das tut so gut! Montags bei den Kellerladies und Abends mit dem Liebsten in der Kemenate Ringelnatz mit Schauspieler Jäger und gutem Sänger. Nicht so begeisternd. Spätabends kommt Tina, hat am nächsten Tag
Vorstellungsgespräch wegen Psychotherapie, klappt alles prima. Fährt Mittwoch Nacht nach England/ Schottland - und ich fahre sozusagen nochmal nach Rom Pilzquiche, 2 x Salat, Melone Schinken und Creme Caramell: C.B. und Runs sind eingeladen, es geht von sechs fast bis zehn. Fühle mich den ganzen Tag erschöpft. Sonnabend regnet es dann sozusagen bis auf gegen Abend ausschließlich und zwar in Strömen und der Liebste hat wieder Probleme, so ist es ein gaaanz ganz doofer Tag. Manchmal weiß ich nicht soll ich schreien oder heulen.
Am Sonntag lockt dafür die Sonne. zwar etwas frisch. So schmeckt das Sonntagsfrühstück auch ohne Brötchen drinnen. Nachmittags gehen wir zum Straßenmusikfestival, zwar kommen wir zu einer Zeit wo viel Stillstand ist, aber es gibt einiges zu hören, so z.B. einen Senor Marküsen, der ein riesiges one-man-soundsystem bedient und Low-Tech Dance Musik macht, die in die Beine geht. Ich treffe grüßenderweise auch etliche Menschen und dann sitzen wir auf dem Platz der Deutschen Einheit, habe problemlos gutes Plätzchen gefunden, sanfte Musik, hole Drinks und Würstchen alles nett. Treffe Daisy und ihr Hänschen. Danach bei Aka Blas und da ist auch jemand, der uns kennt und ganz viel mit uns redet - danach muß der Liebste leider dringend zu einem Örtchen und ist auch sonst ziemlich groggy. Zuhause naschen wir noch von dem guten Sauerfleisch aus Wolfs Gasthaus, das ich mir am Stand mit nem Becher Bier gekauft habe. So ist Leben - das ist meine Stadt! Schwimmen und sundowner bei J+W, es gibt frische Waffeln und danach Schampus und Sardellen mit Salat und Brötchen mit Baccala. Köstlich und alles waaaahnsinnig edel aufgetischt. Doch der Liebste ist etwas ermüdet und entnervt. Es gibt halt fast nur ein Thema, die Oper und J. beißt sich immer wieder an der Kollektivschuld der Deutschen fest. Wir reden noch zuhause ganz lange.
Vormittags habe ich eingekauft für Freitag und vorbereitet. Irgendwie auch ermüdend. Ds Wetter ist warm aber trüb, höchst sonderbar. |
Archives
April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |