Immer hab ich gern gearbeitet, meistens zu viel und dadurch sicher einiges verpaßt ( genaugenommen eher nichts, vielleicht dass ich nicht auf den Kindern dauernd rumgluckte, aber das bekam ihnen sicher gut, wie man sieht) und außer den letzten Jahren mit den schlimmen Partnern war ich irgendwie auch immer glücklich dabei, was zu bewegen, was zu machen. Aber nun ist nichts mehr und ich hätte wirklich noch Potential . Aber was tun? Zumal es bei dem Liebsten jederzeit Probleme geben kann und ich dann für ihn da sein will. aber .
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Alt werden macht nicht so richtig Spaß. Erstens tut einem eigentlich immer was weh und zweitens hat der Liebste ein virales Problem, das ihn schmerzt und handikapt. Morgens bei den fröhlichen Mittwochswasserratten red ich darüber mit unsrer Alterspräsidentin und die meint lapidar: "Aber über die Straße gehen wir schon achtsam" . so what...
Nachmittags holen ein paar Slows ihre Wurst (B+B haben sie als reitenden Boten mitgebracht) und ansonsten ist verschärfte Häuslichkeit angesagt - trotz strahlendem Sonnenschein aber frischer Temperatur. Noch dazu habe ich zwei stinklangweilige Krimis von Harald Schneider: Pilgerspuren, habe ich mir gekauft weil Speyer und Otterberg drin vorkommen ( Jogis Heimat und wir das kennen) aber auch Ahnenfluch, ein Wittelsbacherkrimi läßt mich des Abends immer früh einschlafen. Freund J. ruft an, will bald schon wieder mit G. nach M. würde am liebsten mitfahren, aber Geld ist knapp, da trau ich mich nicht... Mein diensttäglicher Stadtbummel am Vormittag ist mir heilig. Aber heute will der Liebste mit, er will Minestrone kochen und Zutaten kaufen. Erst zum Markt , dann zu Omi mit Chrysanthemen, ihr Todestag ( KK ruft auch treu und brav an), dann ins Schloss, muss sehen ob es was Neues gibt und dann noch hier in den Stammläden. Und dann schnippelt der Liebste wie Weltmeister und ich schmurgle an und koche Brühe und vorsichtig den guten Tafelspitz und auch wenn ich das nicht so witzig finde, viel Arbeit für etwas das ich gar nicht mag, dann ist der Liebste doch glücklich und zufrieden und das Ergebnis ist wirklich gut.
Minestrone nach Art des Hauses Einfach Zwiebeln und Schinkenwürfel vorsichtig anschmurgeln in Öl, dann Suppengrün mitdünsten, dann mit Tomatenmark noch kurz schmurgeln, Fond drauf und nach und nach je nach Garzeit das Gemüse dazu, erst evt. Kartoffeln, Möhrchen , Aubergine, Zucchini, Lauch. Dose San Marzano Tomaten und weiße italienische Riesenbohnen dazu, ein guter Schuß Olivenöl hinein, Salz und Pfeffer, Rosmarin, Thymian und Petersilie drauf und dann die Brühe von den schon länger gekochten Knochen und später dazu gelegtem ( mit halbierter Zwiebel und klein geschnittener Knoblauchzehe) Fleisch (Stunde) dazu. Alles in großer Gelassenheit machen, kommt weder auf Menge noch auf Minute an, wenn zu wenig Flüssigkeit, einfach die Tomatendose noch halb voll mit Wasser füllen und dazu. Schuss Rotwein , den der Liebste auch schon als Kochwein trank, hat nicht geschadet. Fleisch dazu oder reinschneiden. Bei unseren Montagnachmittagen schrumpft es. ein paar können oder wollen nicht mehr und nun ist schon einer der Mann weggestorben. Tja, da freut man sich wenn man nachhause kommt und was Liebes gesagt bekommt....
Vormittags ist es sonnig, da mache ich Büro aber der Liebste zeigt keine Tendenz nach draußen zu gehen und nachmittags kommen dann die ersten Herbststürme.
Ja, war das nun unsre letzte größere Autoreise? ich fürchte es. Der große Wagen wird zunehmend teurer und der Liebste zunehmend weniger belastbar. Nun wird es ohnehin erst mal Winter. Für die Woche habe ich gar nichts geplant, weil ich dachte evt. doch noch in Weingebieten unterwegs zu sein... Hatte der Liebste noch am Abend befürchtet, er käme in einem Rutsch nicht bis nach Hause, so lässt sich die Fahrt doch ganz gut an, obwohl es zunächst fürchterlich regnet. Besichtigt wird aus diesem Grund halt leider nichts. M. hilft uns das Auto auszupacken . Und freut sich über reichlich Lindt. Nach ersten Büroarbeiten sehe ich die vier Nachbarn von gegenüber und teile im warmen Sonnenschein ne Runde Printen aus, schmecken so frisch besonders gut. Auch ein Paar ( beide kennen wir, weil sie im Kulturleben sehr aktiv ist) das vorbei kommt, kostet und und die joggende Anne und Klaus P. der uns die Zeit bringt
Wir sind früh aktiv, ich meine, wir sollten uns mal für den Abend die möglichen Weinstuben ansehen, nach Dombesuch natürlich. Dann hat der Liebste wieder Probleme, ich bleibe dann noch bei Maison Strauß hängen, zwanzig Prozent.. klaro! Dann wollen wir zur Schonung der Füße vom Hotel mit dem Auto ins Rheinische Landesmuseum, da gäbe es ein mediales Raumtheater über Leben und Lieben im römischen Trier. Finden sogar einen nicht ganz legalen Parkplatz, aber wegen Bauarbeiten findet nicht statt. Dann zu den bischöflichen Weingütern, Sekt und des Liebsten Gymnasiumswein kaufen, ist grad auch im Angebot. Dann fahren wir zu Blesiusgarten, wo ich hoffe ihm ein paar Weinbergwege zeigen zu können, funktioniert aber nicht, wir laufen aber netten Bach entlang und essen dann ne Kleinigkeit. Und dann hat Tina doch schon eher Zeit und wir beide machen ausgedehnten Stadtbummel, sie zeigt mir die Römerbrücke, da fährt heute noch mehrspurig der Verkehr drüber und unsere Autobahnbrücken müssen alle ersetzt werden, wie wir auf der Rückfahrt erleben. Wir gucken uns auch das Weinhaus an, das ich für den Abend vorgesehen habe, aber das wäre zu Fuß zu weit.
Dann sind wir noch in der Basilika. Die von ihr vorgeschlagenen und sehr anschaulich geschilderten Führungen durch Therme oder Porta Nigra wären für den Liebsten zu anstrengend. So fahren wir mit dem Bimmelbähnle und erfahren allerlei über Trier. Dann mit dem Bus ins Weinhaus mit riesiger Weinkarte und gutem aber sehr schnörkellos serviertem Essen Auf nach Trier, ich möchte lieber Landstraße fahren und noch mehr von der Gegend sehen, die mich irgendwie an England erinnert, aber der Liebste vertraut meinen Kartenleskünsten nicht , will lieber auf die Autobahn und das obwohl wir uns nur ein zweimal verfahren, weil er mir und den Wegweisern nicht glaubt.
In Trier weiß ich dann Bescheid und wir müssen erst mal wandeln, weil das Zimmer noch gemacht werden soll. während der Liebste am Domstein einen Capucchino trinkt, kaufe ich mal wieder in der parfümierie ein, auch diesmal wieder zwanzig Prozent. Dann gehe ich zu Gerry Weber, mein Kaschmirpulli ohne Rolli hat nämlich leider seit Köln ein Loch und ich sah in Aachen, daß es da welche gibt. Ich krieg ihn sogar günstiger...Statt den Liebsten beim Mittagsschlaf zu bewachen, laufe ich noch zu Bernard Massard ins Rotweinstübchen und schleppe Sekt und Wein ins Auto. Irgendwann erreichen wir auch Tina und wir treffen uns zum Anliefern ihrer letzten Umzugsdinge, freuen uns an ihrem schönen Zimmer mit tollem Blick und der Superordnung. Vorher waren wir noch auf dem Berg in einem tollen Edeka einkaufen. Dann zeigt sie uns ihre Gegend. Dann möchte sie uns unbedingt in eine tolle Kneipe führen, aber die hat an dem Abend alles reserviert und ist voll und ich habe rausgefunden, daß es unser altes Weinlieblingslokal auch nicht mehr gibt. so landen wir in einem Brauhaus, nichts Besonderes aber brauchbar Das Wetter ist schön und so wandle ich ums Chateau, gucke mir die Umgebung an und genieße dann noch ds Abendessen mit dem Liebsten und unser leicht verrücktes Designzimmer. Die Hotelfachschule macht mir gute Laune, es sind soviel junge Leute, sie lernen noch und sind so eifrig bei ihren Aufgaben und so nett anzusehen
Nochmal Maastricht oder gar Museum da steht jetzt dem Liebsten aber auch mir nicht so der Sinn. Aber man hat uns geraten nach Valkenburg und ins Hügelland zu fahren, da hätten die Holländer immer Urlaub gemacht als sie wegen der Devisen nicht weit reisen konnten und es ist immer noch die beliebteste Urlaubsgegend der Niederlande. Es ist ein zauberhaftes Städtchen mit dem Flüßchen Geul mittendurch, etwas verschlafen, aber es ist ja auch Nachsaison. Im ältesten Tourismusbüro der Niederlande (1885) werde ich sehr nett versorgt, einen Prospekt gibt es auf Deutsch.Wir fahren ein bißchen durch das Hügelland, habe mir in Maastricht in der berühmten Bücherei Polare Selexyz Dominicanen, die in der ehemaligen Dominikanerkirche untergebracht ist eine Karte der Beneluxländer gekauft.
Und dann sag ich, da muss es gleich nen Abzweig geben zu ner Abtei, wir sind zwar just dran vorbei aber finden den Abzweig wieder und fahren dann durch flandrische Landschaft und Örtchen - wie aus Roman- zwischen Belgien und Niederlande kriegt man auch nichts von ner Grenze mit, dorthin. Eine riesige Zisterzienser Kirche mit Park und Brauerei und offensichtlich lebt dort eine klosterähnliche Gemeinschaft. Männer, Frauen , Kinder. Ich will im Klosterladen was kaufen, dort versteht man nur französisch und da nimmt mich buchstäblich eine total crazy Person an der Hand und es wird ein irrer Nachmittag mit dem besten Bier Belgiens aus dem Tal Gottes. Haben hier in dieser abgelegenen Abtei ( Anno 1216 )in einem Val -Dieu das beste Bier Belgiens getrunken zusammen mit einer total Crazy Person, deren Vater da quasi als Halbordensangehöriger wohnt (sie nannte ihn immer my god father). Und die lange Jahre beim Film wohl Mädchen für alles war, Stephen Spielberg, mit Tom Cruise usw. Mutter wohl stinkereich, aber Krach damit, zuletzt schien sie ne Affäire mit nem hohen Tier der belg. Republik gehabt zu haben, das alles bei mehreren Bier erzählt, ich glaubte kaum die Hälfte, aber das Bier war super und wir haben uns prima über Gott und die Welt unterhalten. Das ganze Gelände war wie aus der Zeit gefallen, aber es parkte nen Bus davor, die Zisterzienserkirche war gigantisch, der Park ebenso und da lebt so ne Gemeinschaft in halb klösterlicher Form, irre irgendwie. Dazu gab es ne sehr ehrbare Gaststätte und vier dort gebraute Biersorten, vom Faß, im Klosterladen gab es das tolle Bier dann in Champagnerflasche Grand cru . Leider mußten wir auch irgendwann an die Weiterfahrt denken, sonst würde ich jetzt vielleicht dort überlegt haben einzutreten....na ja, das Bier allein bringt's dann auch nicht, es warsehr weit weg in der Wildnis. Aber des Liebsten Füße tun nach dem göttlichen Bier auch erstmal nicht mehr weh.... Abends noch ein kleines Menü im Chateau und dann wollen wir nach Trier |
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |