Der schlechte Ruf der Pharma-Industrie wird mal wieder bestätigt. Offenbar können sie nicht soviel Impfportionen liefern, wie sie laut EU Verträgen zugesagt hätten. Wer weiß wann wir dran sind. Tina - sie holte gestern mit Chris Freitag quasi endgültig das Auto - hofft immer noch sehr, daß wir bald dran sind. Es ist alles ziemlich trostlos. Heute Sonntag scheint zwar wunderschön die Sonne auf den Schnee aber eisige Kälte. Da passen die Romane von Louise Penny, die in Kanada spielen gut obgleich die weiteren Bände zum Teil schon sehr verschwurbelt sind.Freitag auch Telefonat mit Jogi, sitzt allein im Laden, hat wieder Beziehung in Sand gesetzt und Stn ist in Klinik - was wird werden, wo bleibt das Positive?
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Habe Angst zu verdoofen - lesen, fernsehen, ein bißchen einkaufen, ein paar mails, mehr findet nicht statt. Doch Mittwochs Olga, Donnerstag verschönern und mit Tina Wohnung am Wald besichtigen , treffe Turnschwester, ein bißchen klönen. Tina bleibt auch noch da, reden. Der Liebste gibt es Auto ab, traut sich nicht mehr zu fahren. Ich könnte die Wände hoch. sooo eingeengt. Jogi hat wieder Beziehung in Sand gesetzt und sitzt in seinem Laden allein rum und Stn wieder in Klinik, noch weiß keiner was er hat und was wird. Armes Kolleg. Allmählich denke ich, man solle der Pandemie einfach ihren Lauf lassen, mit der Impfung klappt noch gar nichts, zu wenig Stoff für alle (Älteren) und jetzt muß man mit den dicken Masken rumlaufen auch auf Supermarkt Parkplatz, dabei sind die bei uns riesig. Fühle mich betrogen um meine letzten Jahre. Der Liebste hat rundumVersorgung und ich kann sehen wo ich bleibe.
Wilhelm Busch . 1832-1908
Karneval Auch uns, in Ehren sei’s gesagt, Hat einst der Karneval behagt, Besonders und zu allermeist In einer Stadt, die München heißt. Wie reizend fand man dazumal Ein menschenwarmes Festlokal, Wie fleißig wurde über Nacht Das Glas gefüllt und leer gemacht, Und gingen wir im Schnee nach Haus, War grad die frühe Messe aus, Dann konnten gleich die frömmsten Frau'n Sich negativ an uns erbau’n. Die Zeit verging, das Alter kam, Wir wurden sittsam, wurden zahm. Nun sehn wir zwar noch ziemlich gern Die Sach’ uns an, doch nur von fern (Ein Auge zu, Mundwinkel schief) Durchs umgekehrte Perspektiv. Erich Kästner Der Februar Nordwind bläst. Und Südwind weht. Und es schneit. Und taut. Und schneit. Und indes die Zeit vergeht bleibt ja doch nur eins: die Zeit. Pünktlich holt sie aus der Truhe falschen Bart und goldnen Kram. Pünktlich sperrt sie in die Truhe Sorgenkleid und falsche Scham. In Brokat und seidnen Resten, eine Maske vorm Gesicht, kommt sie dann zu unsren Festen. Wir erkennen sie nur nicht. Bei Trompeten und Gitarren drehn wir uns im Labyrinth und sind aufgeputzte Narren um zu scheinen, was wir sind. Unsre Orden sind Attrappe. Bunter Schnee ist aus Papier. Unsre Nasen sind aus Pappe. Und aus welchem Stoff sind wir? Bleich, als sähe er Gespenster, mustert uns Prinz Karneval. Aschermittwoch starrt durchs Fenster. Und die Zeit verläßt den Saal. Pünktlich legt sie in die Truhe das Vorüber und Vorbei. Pünktlich holt sie aus der Truhe Sorgenkleid und Einerlei. Nordwind bläst. Und Südwind weht. Und es schneit. Und taut. Und schneit. Und indes die Zeit vergeht, bleibt uns doch nur eins: die Zeit. ie Tage vergehen, ganz viel Alltag. Baum wird abgeholt, Donnerstag Nachbar gegenüber mit Computerproblem handy geliehen. Freitag hilft Tina bei Beleuchtung. Corona wird nach Berichten immer aggressiver - wir werden alle sterben. In dieser Stadt noch nicht gar so schlimm. Lesen, telefonieren aber keiner erlebt was- Sonntags Brötchen. Freitag kurzer Trip zu Aldi dann hatte ich noch bei Bremer die guten Orangen geholt aber Tina will keine. Daisy freut sich über zwei. Montag großer Einkauf bei Liddl, nehme auch immer Tulpen, macht Laune. Ansonsten tut sich sozusagen nichts. Es wird etwas heller und morgens höre ich Vögel. Ein bißchen was für Literaturkreis vorbereiten. Die meisten freuen sich sehr, daß sie wenigstens so was hören.
Ich liebe Krimis. In guten Serien erfährt man oft mehr über die Soziologie und das Empfinden und Selbstwertgefühl eines Landes als in Abhandlungen. Grandioser Ursprung natürlich Georges Simenon und sein Maigret.
Was mit Büchern begann, setzte sich in Fernsehserien fort. Es gab da auch in Deutschland Sternstunden und es muß nicht immer Tatort sein! Auch wenn manche oft mehr schlecht als recht verfilmte Buchreihen umsetzten, so Sjöwall/Wahlöö und ihren Kommissar Kurt Beck oder Mankells Wallander. Grandios zumindest zu lesen Janwillem van de Wetering und sein Commissaris, eine holländische Serie mit teilweise viel Spiritualität, der Autor liebt Zen (schreibt auch in anderen Büchern darüber), sie stammt aus den späten 60ern und war für jeden halbwegs aufrechten 68er Pflichtlektüre (zum Teil Anfang 2000 neu aufgelegt). Um nur ein paar Hauptakteure zu nennen. In Italien war es Leonardo Sciascia und später Andrea Camilleri. Es gibt wohl kaum eine halbwegs intelligente Krimiserie, die ich seit den 70er Jahren nicht verschlungen hätte, wenngleich ich sie natürlich längst nicht mehr alle besitze. In England war es Elisabeth George und ihr Inspektor Lynley, die lange vor diesbezüglichen Zeitungsberichten die englischen Rassenprobleme thematisierte (Filme, na ja). Eine Folge davon dürfte der Brexit sein. Martha Grimes, die mit ihrem Inspektor Jury ein England, das es so nicht mehr gibt, beschrieb oder aus Frankreich Fred Vargas, die ihren Adamsberg gerne ins Esoterische abdriften läßt. Neu und meiner Meinung nach nur als Vehikel genutzt und in die Jetztzeit und ein anderes Land transponiert jetzt als Serie im Fernsehen die Romane von Alicia Gimenez-Bartlett, die zumal in den ersten Romanen um ihre Inspektora Petra Delicado eine höchst brutale spanische Wirklichkeit darstellt (es gibt dazu bereits eine spanische Fernsehserie, die sehr gut ist - späte 80er Jahre). Erstmals habe ich nun eine kanadische Autorin entdeckt, die meinen Kriterien entspricht: spannende Handlung, thematisierte Wirklichkeit und eine Hauptperson, die intelligent über den Job hinausdenkt. Louise Penny, wird gerade erst in Deutschland aufgelegt. Sie zeigt die Probleme zwischen den Volksgruppen der Kanadier und der Francokanadier und obgleich ihre Bücher größtenteils in einer fiktiven ländlichen Idylle spielen ist die großstädtische Wirklichkeit von Montreal und Quebec mit Mord, Drogenkartellen und Hilflosigkeit der Polizei nicht fern. Psychologisch feinfühlig werden die Charaktere geschildert, vor allem ihr Inspector Gamache ( Vorbild war ihr jüngst verstorbener Ehemann), der in Cambridge studiert hat und mit englischem Akzent spricht obgleich er Francokanadier ist. Er löst die Morde auf teils verschlungenen Pfaden. Die ersten Bände gefallen mir am besten, später wird zum Teil Recht und Ordnung doch sehr zurecht gebogen. Aber ehrlich: intelligente Krimiunterhaltung ideal für lange Winterabende. Zumal etliche Bücher im kanadischen Winter spielen, da wird viel heiße Schokolade getrunken und Whisky gebechert, dazu köstliche Eintöpfe verzehrt. Es gibt skurrile Typen und selbst die Mörder sind nicht von Grund auf böse sondern vielschichtig. Wird derzeit als Serie verfilmt, amazon prime (Trailer). Es gibt bereits einen Film, von 2013: Denn alle tragen Schuld. Kritik nicht vielversprechend. Fühle mich durch die Krankheit ohnehin um Lebenszeit, Freude, Aktivitäten und vieles betrogen und nun seit gut zehn Monaten Corona - seit November wieder ganz fürchterlich eng und gar nichts los, dazu graues Januarwetter, ein Knie das nicht will - sollte ich auch nicht mehr wollen? Noch bringe ich etwas Energie und Lebensfreude auf. Wochenende Schnee und kalt und rutschig. Am Montag sende ich die Engelchen Spieluhr ab, mal sehen ob und für wieviel die restauriert werden kann. Ergattere neuen Lee Child, zwar ein Männerbild von vorgestern aber ganz gut zu lesen, ich liebte ja mal Jack Reacher, lonesome Cowboy, perfekt in Logik und Nahkampf. Märchen aber den Sex deutet er nur noch an. Tina hab ich zwei Georgette Heyer bestellt und in Briefkasten, hat sich sehr gefreut, braucht nach stressigem Tag auch Badewannenlektüre. Dienstag großer Ausflug nach Dibbesdorf. Versuche vorausschauend zu kaufen, wer weiß was noch für Einschränkungen kommen. Mit Buch und Tchibo Kleiderbügeln gut ein Hunni weg. Mittwoch hat Olga krankes Kind, mal sehen was die Tests bringen. Nachdem man gestern eine Arche bauen wollte, heute nur noch trüb , windig und anscheinend nicht so super kalt.
Dienstag hilft mir Tina den Baum raus zu tun, Schmuck und Krippe zu verstauen, alles wieder wie gewohnt herrichten, ratschen dann noch ein bißchen. Das tut so gut. Am Mittwoch wäre Literatur gewesen - Olga nimmt M.s Paket mit zur Post, es ist glatt, Donnerstag verschönern, abends Daisy, viel Prosecco sonst nicht so ergiebig. Freitag packe ich der Nachbarin Geburtstagspäckchen hin . Das Wetter seit Tagen grau und trübe. Gespräche mit H.St. und MosMI, die frisch verwitwet. Es gibt neue Kontakte. Die meisten begierig auf reden aber die großen Themen läßt man naturgemäß aus und ansonsten ist nicht viel. Die Zahlen gehn nicht runter, man mag eher nicht aus dem Haus. Zeitung leidet imme rnoch unter hacker-Angriff. Braunschweig Seiten gibt es nicht - die Stadt könnte von der Landkarte verschwunden sein, man würde es nicht mitkriegen.
Erich Kästner
Der Januar Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald. Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege. Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Man steht am Fenster und wird langsam alt. Die Amseln frieren. Und die Krähen darben. Und auch der Mensch hat seine liebe Not. Die leeren Felder sehnen sich nach Garben. Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben. Und wär so gerne gelb und blau und rot. Umringt von Kindern wie der Rattenfänger, tanzt auf dem Eise stolz der Januar. Der Bussard zieht die Kreise eng und enger. Es heißt, die Tage würden wieder länger. Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr. Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern. Und niemand hält sie auf und fordert Zoll. Silvester hörte man’s auf allen Sendern, dass sich auch unterm Himmel manches ändern und, außer uns, viel besser werden soll. Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und ist doch hunderttausend Jahre alt. Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege? Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald. Manchmal findet einen Literatur einfach. Canni rief an und erzählte mir von dem Gedicht, es bewegt sehr. Hoffnung und Zuversicht, das ist es was wir brauchen - und oft finden wir die in der Natur. Aber Hoffnung und Zuversicht finden auch uns , so in diesem wunderschönen Gedicht. Es passt so in die Zeit in unsre Stimmung, macht das Mensch sein in nicht mehr jungem Alter so erlebbar. Und stammt von der Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück. Ich sehe es nicht nur als Frühlingserwachen sondern auch als Bild einer Frau, die sich befreit hat und zu sich selbst stehen kann nach einer Zeit in der sie das nicht sein durfte, konnte - natürlich kann man noch viel mehr hinein lesen aber das ist es nicht, was dieses Gedicht ausmacht. Es ist einfach wunderschön. Macht Mut. Gibt Hoffnung. Schneeglöckchen Wisst ihr, was ich war, wie ich lebte? Ihr wisst, was Verzweiflung ist; dann werdet ihr verstehen, was Winter heißt. Ich rechnete nicht damit zu überleben, die Erde drückte mich nieder. Ich rechnete nicht damit, wieder zu erwachen, in der feuchten Erde zu fühlen, dass mein Körper wieder zu antworten vermag und sich nach so langer Zeit daran erinnert, sich wieder zu öffnen im kalten Licht des frühesten Frühlings – Scheu, ja, aber wieder unter Euch rufe ich ja, wagt Freude im rauen Wind der neuen Welt. Wie geht es weiter mit dem Literaturkreis? Der Frage stelle ich mich seit Tagen, es ist mühsam alle zusammen zu halten und doch sind mir die meisten sehr ans Herz gewachsen....
... Es gibt leider keine Glaskugel in der sich 2021 zeigt, so kann ich nur sagen: Geduld. Natürlich hoffen wir alle auf die Impfung obgleich noch keiner genau weiß ab wann es wieder normaler wird. Selbst die Experten halten sich sehr bedeckt. Hieß es zunächst im Frühjahr geht es wieder los, so sprechen die meisten erst vom Sommer. Hoffnung und Zuversicht verbreiten Bücher und Lektüre, denn da ist die Corona Welt fern obgleich es andere Schrecken gibt. VON BIENEN UND BLUMEN WINTERBIENEN UND EIFELKRIMIS Winterbienen opfern sich für ihr Volk, heißt es... ...weil Bienen den Stock verlassen, kurz bevor sie sterben. So fallen sie den anderen nicht zur Last. Eine Arbeiterin wird in der Vegetationszeit höchstens 45 Tage alt. Dagegen werden die sogenannten Winterbienen deutlich älter. Hierbei handelt es sich um die letzte im Herbst aufgezogene Brut. Ihre Aufgabe besteht darin zu überwintern und im Frühjahr erneut mit der Brutpflege zu beginnen. Hierzu haben sie einen körpereigenen Eiweißvorrat, den sie verbrauchen, bevor ein Pollensammeln möglich ist. Kommt es in dieser Zeit (Februar) zu einem starken Kälteeinbruch, so wird das Brüten eingestellt und junge Larven aufgefressen. Hierdurch kann ein Teil des Eiweißes zurückgespeichert werden. KLAPPENTEXT Januar 1944: Egidius Arimond, ein frühzeitig aus dem Schuldienst entlassener Latein- und Geschichtslehrer, schwebt wegen seiner Frauengeschichten, seiner Epilepsie, aber vor allem wegen seiner waghalsigen Versuche, Juden in präparierten Bienenstöcken ins besetzte Belgien zu retten, in höchster Gefahr. Gleichzeitig kreisen über der Eifel britische und amerikanische Bomber. Arimonds Situation wird nahezu ausweglos, als er keine Medikamente mehr bekommt, er ein Verhältnis mit der Frau des Kreisleiters beginnt und schließlich bei der Gestapo denunziert wird. BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info): Norbert Scheuer: Winterbienen - Leseprobe bei C.H. Beck Eifel-Krimis Es gibt zahlreiche Krimi-Autoren, die ihre Stories in der Eifel spielen lassen, aber am eindrücklichsten und authentischsten tut dies Jacques Berndorf in seiner Eifel-Serie. "Nun bin ich ganz ratlos. Ich habe plötzlich gar nichts mehr zu meckern. Berndorfs Krimi, mit allem ausgestattet, was einen über die vielen Seiten spannt, ohne daß man schlapp macht, handelt in der Provinz, auf dem Lande. Und detailliert und dicht, facettenreich und einleuchtend, wie das beschrieben ist, möchte man nicht viel dagegenhalten, daß es so nicht sei. Ich fürchte, Berndorf hat kaum übertrieben". (Prof. Erhard Schütz/WDR) Jacques Berndorf ist der Eifelkrimi-Guru. (DIE ZEIT) Außer spannender Unterhaltung bietet der Autor ein großes Sittengemälde der Provinz. (Badische Neueste Nachrichten). Die Serie ist nicht mehr so ganz aktuell, aber lohnenswert zu lesen. Der Autor ließ, den nicht mehr ganz jungen Journalisten Siggi Baumeister von 1989 bis 2013 literarisch ermitteln. Und machte diese herbe Region damit Bundesweit bekannt. Die Geschichte der Bienen Wer Familienromane liebt, wird diesen Roman genießen. In klarer schnörkelloser Sprache erzählt die Norwegerin Maja Lunde (geb.1975) nicht nur von Verlust und Hoffnung und dem Miteinander der Generationen sondern auch von den Folgen unseres Handelns für die Natur bis hin zur quasi Science fiction weil sie konsequent weiter denkt. Ein wichtiges Thema in einem packenden Roman (Btb Taschenbuch). Von Bienen und Menschen Bleiben wir bei den Bienen: Der Roman "Graue Bienen" spielt im Donbass, in der Ostukraine wo seit Jahren ein im Westen so gut wie unbekannter Krieg herrscht. Der Bienenzüchter Sergej interessiert sich nicht für diesen Konflikt zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Kämpfern - macht sich aber mit seinen Bienen auf, Richtung Westen um Ihnen ein sozusagen besseres Leben zu ermöglichen, dies hat dann Züge einer Road Novel, schreibt Kritikerin Siegrid Löffler. Immer stärker tritt auch der Kontrast zwischen wohlgeordnetem friedlichen Bienenstaat und dem kriegerischen und politischen Chaos hervor. Autor Andrej Kurkow (1961 auch bekannt durch sein Ukrainisches Tagebuch und Pinguine frieren nicht, sowie zahlreiche Romane und Drehbücher lebt in Kiew und gilt als beharrlicher Kritiker von Wladimir Putin und dessen aggressiver Ukraine Politik . Es lohnt hier mal den Leseblick in seine Richtung zu werfen. Gott mit Dir, Du Land der Bayern und Dichter Viele lieben Geschichte. Ein sehr spezielles Werk, das ein weithin nicht so bekanntes Kapitel deutscher Geschichte behandelt: Die Revolution von 1918/19 in Bayern speziell in München, die Räterepublik in der die Stunde der Dichter schlug. Alle sind sie vor Ort: Thomas Mann und Heinrich, Rilke, Oskar Maria Graff (seine Memoiren bilden einen Gutteil der Geschichte)- bis hin zu Ernst Toller und kämpfen für direkte Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Doch diese paradiesische Wirklichkeit ist leider nur von kurzer Dauer, zu unvorbereitet ist alles, zu wenig Struktur, zu viel politische Naivität, zu sehr wird den Bolschewiken und ihren Erfahrungen getraut. Träumer nennt dann auch der Autor Volker Weidermann (1969, Fernsehmoderator, Literarisches Quartett, zuletzt erschien von ihm Das Duell über das Verhältnis zwischen Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki, sehr mitreißend geschrieben und strotzend vor Eitelkeit der Beiden) diese Erzählung, die spannend und auf den Tatsachen beruhend diesen geschichtlichen Moment beleuchtet. Es tut weh es zu lesen weil so viele gute Menschen für eine wunderbare Utopie sterben, scheitern an der Wirklichkeit, den Bajonetten, der Politik aber auch an der hungernden Bevölkerung. Und letztlich an Preußen, das ja das Stahlbad des großen Krieges zu verantworten hat. |
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April 2024
AuthorIch bin eine alte Schachtel mit jungen Ambitionen. Vom Categories |